09.02.2023rss_feed

Polen: Deutlich weniger Schweine in den Ställen

©Pixabay

©Pixabay

Wie in vielen anderen Ländern der Europäischen Union haben auch in Polen die Schweinehalter ihre Tierbestände bis Ende 2022 deutlich verringert. Die anhaltenden Probleme mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und wirtschaftliche Engpässe haben viele Schweinehalter zum Aufgeben gebracht, berichtet Agra Europe.

 

Bestand innerhalb von zwei Jahren fast um18% gesunken

Laut vorläufigen Daten des Statistischen Zentralamtes (GUS) wurden Anfang Dezember noch 9,62 Millionen Schweine im Nachbarland gehalten; das waren 618.000 Stück oder 6,0 % weniger als zwölf Monate zuvor. Innerhalb von zwei Jahren ist der Bestand sogar um 2,10 Millionen Tiere oder 17,9 % geschrumpft.

 

Starker Rückgang bei den Sauen

Zu diesem Rückgang haben insbesondere die anhaltenden Probleme mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und wirtschaftliche Schwierigkeiten vieler Erzeuger beigetragen. Polen verfügte zuletzt über die sechstgrößte Schweineherde in der EU und lag bei der Schweinefleischerzeugung auf Rang vier. Bei dem anhaltenden Bestandsschwund könnte diese Position jedoch gefährdet sein. Die für die zukünftige Produktion wichtige Zahl an Zuchtsauen lag laut neuester Erhebung mit 592.600 Tieren um 61.500 Stück oder 9,4 % unter dem Vorjahresniveau. Bei den trächtigen Sauen wurde ein Minus von 6,7 % auf 433.900 Tiere verzeichnet. Noch stärker war der Rückgang bei den Ferkeln bis 20 kg mit 11,8 % auf 1,89 Millionen Stück; bei Jungschweinen bis 50 kg sank Tierzahl gegenüber Dezember 2021 um 8,3 % auf 2,79 Millionen.

 

Lebendimporte gestiegen

Einzig bei den Mastschweinen ab 50 kg fiel der Bestandsabbau mit einem Minus von 1,1 % auf 4,34 Millionen Stück moderater aus. Dies ist mit zahlreichen importierten Tieren zu erklären. Laut GUS wurden von Januar bis November 2022 fast 6,4 Millionen Lebendschweine eingeführt; das waren 5,7 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Ein Großteil davon waren Ferkel, wobei Dänemark größter Lieferant war.

Anfang Dezember standen viele Importschweine vor dem Weihnachtsfest zur Schlachtung in den polnischen Ställen, weshalb der Bestandsrückgang bei den Mastschweinen unterdurchschnittlich ausfiel. Der stark rückläufige Sauenbestand lässt annehmen, dass auch 2023 Einfuhrbedarf für Schweine besteht. Allerdings verzeichnen auch Lieferländer wie Dänemark starke Bestandseinbußen, so dass insbesondere das Ferkelangebot knapp und teuer geworden ist.

 


arrow_upward