Polen zählt wieder mehr ASP-Fälle bei Wildschweinen
In Polen wurden in der vergangenen Woche wieder mehr Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen bestätigt. Ein Großteil der Funde wurde in der Wojewodschaft Lebus, nahe der deutschen Grenze, verzeichnet. In Deutschland haben sich unterdessen die Bundesländer bei der Agrarministerkonferenz (AMK) vergangene Woche auf eine solidarische Finanzierung beim Bau von Wildschutzzäunen im Kampf gegen die ASP verständigt, berichtet Agra Europe (AgE).
In der vergangenen Woche haben die amtlichen Zahlen zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Polen wieder einen deutlichen Satz nach oben gemacht. Die Oberste Veterinärbehörde bestätigte in nur einer Woche weitere 111 ASP-Funde mit insgesamt 184 verendeten Tieren; das war mehr als doppelt so viel wie in letzter Zeit innerhalb von sieben Tagen gemeldet wurde. Allerdings ist unklar, ob in der aktuellen Statistik womöglich etliche Nachmeldungen enthalten sind.
Seuchendruck in Polen weiterhin hoch
Ungeachtet dessen bleibt der Seuchendruck in Polen anhaltend hoch. Seit Jahresbeginn wurden nun insgesamt 1.650 ASP-Fälle bei Schwarzwild und zwei in landwirtschaftlichen Betrieben registriert. Hinzu kommt aus deutscher Sicht der Umstand, dass in der vergangenen Woche fast 80 Funde allein in der Wojewodschaft Lebus gemeldet wurden, die unmittelbar an Brandenburg und Sachsen angrenzt. Der Verhinderung des Wildwechsels zwischen Deutschland und Polen kommt also weiterhin eine enorm hohe Bedeutung zu.
Länder beteiligen sich beim Bau von Wildschutzzäunen
Das sehen offenbar auch die Landwirtschaftsminister der Bundesländer so. Die Ressortchefs einigten sich bei der Agrarministerkonferenz (AMK) am vergangenen Freitag auf ein solidarisches Modell, mit dem der Bau von Wildschutzzäunen zur Verhinderung der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest finanziert werden kann. Kernpunkt des Modells ist eine Kostenverteilung gemäß Kombination der Parameter aus dem prozentualen Anteil gehaltener Schweine im jeweiligen Bundesland, kombiniert mit dem sogenannten Königsteiner Schlüssel.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner begrüßte den Schritt ihrer Länderkollegen und erklärte, es sei das gemeinsame Ziel von Bund und Ländern, dass sich die ASP nicht weiter ausbreite und die Tierseuche schnellstmöglich getilgt werde. Jede Schutzmaßnahme liege damit im Interesse aller. Daher sei es richtig, wenn sich alle Länder über das neue Modell an den Kosten beteiligten, so Klöckner.