01.02.2016rss_feed

Polens Sauen- und Mastschweinehalter resignieren

Polen

Die niedrigen Schweinepreise haben zu einem stark gesunkenen Schweinebestand in Polen geführt. Im Vergleich zum Jahr 2010 ist der aktuelle Schweinebestand in Polen um etwa ein Viertel geschrumpft. Vor allem Sauenhalter haben die Produktion gedrosselt oder ganz aufgegeben.

 

Im Dezember 2015 standen noch rund 10,6 Millionen Schweine in den polnischen Ställen, teilt die Statistikbehörde in Warschau mit. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Rückgang 6,0 Prozent. Besonders stark wurde die Zuchtsauenherde reduziert, und zwar um 14,8 % auf 814.000 Tiere. Als Gründe für den Abbau der Schweinebestände nennen die polnischen Statistiker die niedrigen Auszahlungspreise.

 

Versorgungslücke mit Importferkeln geschlossen

In den kommenden Monaten prognostizieren die Statistiker daher ein geringeres Aufkommen an Ferkeln und Mastschweinen polnischer Herkunft.

Allerdings wurde die entstandene Versorgungslücke im vergangenen Jahr zum großen Teil durch Ferkelimporte geschlossen. Das Statistikamt registrierte bis Dezember 2015 Importe von 4,2 Millionen Schweinen in der Kategorie unter 50 kg Lebendgewicht. Sie haben im Vergleich zum Vorjahr um 8,3 Prozent zugenommen.

 

Auszahlungen von EU-Geldern stocken

Der polnische Agrarminister Krzysztof Jurgiel hatte aufgrund der schwierigen Lage der polnischen Schweinehalter im Dezember sogar Exporterstattungen gefordert. Nun will er die EU-Hilfen für die notleidenden Landwirte nutzen, berichtet die agrarzeitung. Für alle von Niedrigpreisen und Trockenheit betroffenen Landwirte hat Polen im Herbst 2015 rund 29 Mio. € aus der Brüsseler Kasse zugesagt bekommen. Die Modalitäten für dieses Hilfsprogramm sind in Warschau aber noch nicht ausgearbeitet. Dort ist außerdem die Auszahlung der Direktzahlungen ins Stocken geraten.


Ein Großteil der polnischen Importferkel kommt aus Dänenmark

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