18.10.2023rss_feed

Neue Prognosen: EU-Erzeugung schrumpft während globale Schweinefleischproduktion wächst

Globaler Schweinefleischhandel Usda Prognose

Die EU-Kommission erwartet in ihrem aktuellen Marktausblick, dass die EU-Schweinefleischerzeugung 2023 insgesamt ein Rekordminus verzeichnen muss. Für das kommende Jahr prognostizieren die Brüsseler Fachleute dann eine leichte Erholung. Auch zur weltweiten Schweinefleischerzeugung gibt es neue Prognosen: Das amerikanische Landwirtschaftsministerium rechnet für 2023 mit einem Plus von 1,6 % und für 2024 mit einer stabilen Produktion.

 

EU-Kommission erwartet Rekordminus für 2023

In der vergangenen Woche veröffentlichte die EU-Kommission ihre aktualisierte Prognose zur Schweinefleischerzeugung und zum Außenhandel in der EU für die Jahre 2023 und 2024. Die großen Produktionsrückgänge in fast allen EU-Mitgliedsstaaten in der ersten Hälfte dieses Jahres sowie die vorliegenden Viehzählungsergebnisse deuten darauf hin, dass die EU-Schweinefleischerzeugung 2023 insgesamt ein Rekordminus verzeichnen muss. Die Experten aus Brüssel rechnen mit einer Produktionsmenge von 20,9 Mio. t, was einem Rückgang von 6,6 % zum Vorjahr entsprechen würde. Für das kommende Jahr prognostizieren die Brüsseler Fachleute dann eine leichte Erholung um 1,6 % auf 21,2 Mio. t.

Der Rückgang des Verbrauchs könnte sich nach Schätzungen der EU-Kommission im laufenden Jahr auf 4,6 % (17,6 Mio. t) belaufen. Im folgenden Jahr gehen die Analysten dann von einer leichten Steigerung von 0,9 % auf 17,7 Mio. t aus, weil in Folge der erwarteten Produktionssteigerung für 2024 auch die Preise wieder etwas zurückgehen könnten.

Bei den Exporten rechnet die EU-Kommission mit einem Rückgang von 16,0 % auf 3,3 Mio. t Schweinefleisch, da die relativ hohen Preise in der EU im Vergleich zum Weltmarkt die internationale Wettbewerbsfähigkeit derzeit einschränken. Für das kommende Jahr prognostizieren die EU-Fachleute dann wieder eine Zunahme der Exporte um 5,0 %, weil sie dann von niedrigeren Preisen und besseren Chancen der EU-Unternehmen auf dem Weltmarkt ausgehen.

 

USDA prognostiziert steigende globale Schweinefleischproduktion

Auch das amerikanische Landwirtschaftsministerium gab in der vergangenen Woche neue Schätzungen zur globalen Schweinefleischproduktion und zum Außenhandel heraus. Für das laufende Jahr erwarten die amerikanischen Experten eine um 1,6 % steigende globale Schweinefleischerzeugung auf 115,0 Mio. t. Die Rückgänge in der EU – welche das USDA im Gegensatz zur EU-Kommission allerdings nur auf 3,5 % für das laufende Jahr beziffert – dürften durch Produktionszuwächse in China, Brasilien, Vietnam und den USA mehr als kompensiert werden. Für 2024 steht in der jüngsten USDA-Prognose unter dem Strich eine unveränderte weltweite Schweinefleischproduktion. Weitere Produktionsrückgänge in der EU sowie in China werden nach Einschätzung der US-Fachleute dann von weiteren Zuwächsen in Brasilien, Vietnam und den USA ausgeglichen.

In der Kategorie Außenhandel schätzt das USDA die chinesischen Schweinefleischimporte für das Jahr 2023 auf 2,275 Mio. t, was 7,1 % mehr wären als im Vorjahr. Diese Nachfrage wird nach Einschätzung des USDA verstärkt aus den USA und Brasilien bedient. Für das kommende Jahr erwarten die US-Analysten bei einer leicht steigenden chinesischen Importnachfrage sowie stabilen EU-Exporten weitere Zugewinne von Marktanteilen im Außenhandel für die USA und Brasilien.

Für das laufende Jahr erwartet das USDA für die EU große Rückgänge im Schweinefleischexport von 23,3 %.


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