Protest des Tierschutzbund gegen Ferkelkastration – Landwirte drehen den Spieß um
Es ist eigentlich fast zweitrangig, was genau viele Tierschutzorganisationen beim Thema Nutztierhaltung konkret fordern oder gegen was sie protestieren – am Ende stehen, zumindest aus Sicht der Verbraucher – meistens die Landwirte am Pranger. Das fanden auch einige Schweinemäster bei der aktuellen Ferkelprotestwoche
des Tierschutzbundes gegen die betäubungslose Ferkelkastration (www.tierschutzbund.de/ferkelprotest), und drehten den Spieß kurzerhand um!
Wie vom Tierschutzbund online aufgefordert, fotografierten sie sich, zum Zeichen des Protests
, mit einer Schweinemaske – allerdings richtete sich der Protest gegen all jene, denen Eberfleisch noch stinkt.
Wir können auch Eber mästen – wir folgen nur der Nachfrage
Mittlerweile tummeln sich eine ganze Reihe an kreativen Schnappschüssen mit der Schweinemaske vor einem landwirtschaftlichen Motiv im Internet, vor allem auf den Facebook-Seiten von Bauernhöfe statt Bauernopfer
und der des Tierschutzbundes. Der Tenor der angehängten Sprüche ist überall gleich: Wir würden gerne auf die Kastration verzichten, wenn wir nur die Eber auch vermarkten könnten. Dabei wird auch die Herangehensweise des Tierschutzbundes an das Thema Ferkelkastration kritisiert: Die Politik wird aufgefordert, das Kastrieren zu verbieten; der Verbraucher wird aufgefordert, auf Schweinefleisch zu verzichten. Wäre es nicht sinnvoller, der Handel würde endlich auch Eberfleisch akzeptieren?
Wieder ein Protest auf dem Rücken der Landwirte – setzen auch Sie ein Zeichen
Die ISN begrüßt die Aktion der Landwirte und unterstützt die Forderung, dass endlich ein Markt für Eberfleisch geschaffen werden muss. Deshalb beteiligen wir uns am Protest gegen den Ferkelprotest
und erklären hier, wie auch Sie mitmachen können:
1. Drucken Sie die Schweinemaske des Tierschutzbund aus: www.tierschutzbund.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Plakate/Maske-Ferkelprotest.pdf
2. Machen Sie ein Foto mit der Schweinemaske im landwirtschaftlichen Zusammenhang: beim Schweine füttern, auf dem Drescher oder dem Hund aufsetzen – alles was Spaß macht, ist erlaubt.
3. Schreiben Sie dazu, warum auch Sie liebend gerne auf die Kastration verzichten würden, und warum das Problem nicht bei den Schweinehaltern liegt! Posten Sie Ihr Bild direkt auf der Facebook-Seite des Tierschutzbundes (www.facebook.com/tierschutzbund), oder senden Sie uns Ihr Foto per Mail an isn@schweine.net.