Russland sucht alternative Schweinefleischlieferanten
Russland bemüht sich weiter, das durch Einfuhrverbote entstandene Schweinefleischdefizit im eigenen Land zu mindern.
Der Föderale Aufsichtsdienst für die Tier- und Pflanzengesundheit Russlands (Rosselkhoznadzor) gab am letzte Woche bekannt, dass fünf Fleischverarbeiter aus Brasilien neu in das Register der für den Russlandexport zugelassenen Unternehmen aufgenommen und zudem für neun Fleischhersteller des Landes die temporären Einfuhrsperren aufgehoben worden seien, berichtet Agra Europe.
Unter letzteren befinden sich auch vier Produzenten von Schweinefleisch, darunter ein Werk von BRF in Goias sowie Produktionsstätten der Unternehmen Seara Alimentos, Pamplona Alimento und Albem Commerciale in unterschiedlichen Bundesstaaten.
Erste Lieferungen aus Chile
Zudem seien im April erste Lieferungen aus Chile und Serbien in der Provinz Kaliningrad eingetroffen, meldete das dortige Wirtschaftsinformationsportal Rugrad.eu. Die Schweinefleischverarbeiter dieser russischen Enklave leiden besonders unter dem Einfuhrverbot für EU-Schweinefleisch, das Ende Januar 2014 nach Ausbrüchen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Litauen und Polen verhängt wurde. Ursprünglich sei nach dem Ausfall der europäischen Lieferungen von der dortigen Provinzregierung versprochen worden, das Defizit in vollem Umfang durch den Bezug von US-Schweinefleisch auszugleichen, berichtete Rugrad.eu.
Allerdings hätten die Kaliningrader Verarbeiter noch Anfang April akute Probleme mit der Rohstoffversorgung gehabt und beklagten sich, dass US-Schweinefleisch nur in kleineren Mengen ankomme und überteuert sei, so Agra Europe.