08.03.2022rss_feed

Sachsen: ASP laut Untersuchung durch Speisereste in den Landkreis Meißen eingeschleppt

Das Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt klärt über die Übertragungswege des ASP-Virus auf ©SMS

Das Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt klärt über die Übertragungswege des ASP-Virus auf ©SMS

Wie das Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt in dieser Woche mitteilte, wurde die ASP in den Landkreis Meißen laut Ergebnissen einer Untersuchung des UFZ Leipzig (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung) nicht durch Wildschweine aus Ostsachsen eingeschleppt, sondern höchstwahrscheinlich durch den Menschen.

 

Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Landkreis Meißen wurde höchstwahrscheinlich nicht durch eine Verschleppung des Virus über Wildschweine aus Ostsachsen verursacht, sondern muss als eigenes Seuchengeschehen angesehen werden. Zu dieser Erkenntnis kommt eine modellbasierte Untersuchung einer möglichen Ausbreitung der ASP bis in den Landkreis Meißen. Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig haben anhand der Echtzeitdaten des tatsächlichen Ausbruchsgeschehens mit mathematischen Mitteln verschiedene Ansteckungsszenarien modelliert.

 

Modellierung zeigt: Verbreitungsgeschwindigkeit unrealistisch

Füttert man die Computermodelle mit realistischen wildbiologischen Daten, ist die simulierte Seuche im Oktober 2021 stets weiter als 60 Kilometer von der ersten Fundstelle im LK Meißen entfernt. Das ist die Erkenntnis der UFZ-Wissenschaftler um Dr. Hans-Hermann Thulke. Selbst wenn hypothetisch eine viermal schnellere Verbreitung der Infektion simuliert wird als in Sachsen beobachtet, wird dank der im Modell nachgestellten Untersuchungsdichte erlegter Wildschweine die Krankheit zu 100 Prozent entdeckt, bevor der LK Meißen erreicht ist.

 

Übertragung durch Speisereste wahrscheinlicher

Das am 8. Oktober 2021 in der Nähe von Radeburg unweit der Autobahn A13 erlegte Tier muss sich also auf einem anderen Weg mit dem ASP-Virus infiziert haben. Dafür kommt die Übertragung mithilfe des Menschen infrage, zum Beispiel durch nicht ordnungsgemäß entsorgte Speiseabfälle.

Sebastian Vogel, Staatssekretär im Sozialministerium und Leiter des ASP-Krisenstabs erklärt: »Dieses Modellierungsergebnis bestätigt uns, wie wichtig es nach wie vor ist, dass die Öffentlichkeit mithilft, diese Tierseuche zu bekämpfen. Nahrungsreste sollten nicht achtlos weggeworfen, sondern in den dafür vorgesehenen Behältern entsorgt werden. Dies gilt vor allem in Waldnähe für Spaziergänger, Wanderer, Reisende und Fernfahrer."

 

Die ISN meint:

Die Untersuchungsergebnisse zeigen deutlich auf, wie elementar Informationskampagnen sind, die darüber aufklären, über welche Wege sich die ASP verbreiten kann. Es gilt für alle Beteiligten weiter wachsam zu bleiben und im Umfeld zu sensibilisieren.


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