Sachsen: Erster ASP-Fall bei einem Wildschwein im Landkreis Meißen
Gestern (13.10.2021) hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) den ersten Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein in Sachsen im Landkreis Meißen, und damit außerhalb der bisher bestehenden Restriktionszonen, bestätigt. Das gab das Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS) heute Morgen bekannt. Ein lokales Krisenzentrum wurde bereits eingerichtet, die Eintragsquelle ist noch nicht bekannt. Der positive Fund wurde im Rahmen des sächsischen ASP-Überwachungsprogramms nachgewiesen.
ISN: Gut, dass vor Ort schnell reagiert und ein lokales Krisenzentrum eingerichtet wurde, das nun die nächsten Schritte im Landkreis Meißen koordiniert. Die Bekämpfungsmaßnahmen müssen jetzt schnell und wirksam umgesetzt werden. Der Bundesautobahn A 13 kommt dabei als bestehende Barriere für Wildschweine eine besondere Bedeutung zu.
In Sachsen ist nun neben dem Landkreis Görlitz ein zweiter Landkreis von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffen. Wie das Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS) heute Morgen mitteilte, hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) gestern bestätigt, dass ein im Landkreis Meißen am 8. Oktober geschossenes Wildschwein mit der ASP infiziert war.
Das infizierte Wildschwein sei östlich der Bundesautobahn A 13 in der Nähe der Anschlussstelle Radeburg erlegt und von der zuständigen Veterinärbehörde sichergestellt worden. Ein lokales Krisenzentrum sei bereits eingerichtet worden, das eng mit dem Landestierseuchenbekämpfungssystem zusammenarbeite, so das SMS.
Nachweis im Rahmen des sächsischen ASP-Überwachungsprogramms
In Sachsen wurde bereits im April 2020 in den Landkreisen Görlitz und Bautzen ein ASP-Frühwarnsystem eingeführt und vor Kurzem, am 22.09.2021, auf die Landkreise Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie die Landeshauptstadt Dresden ausgedehnt. Dieses Überwachungssystem beinhaltet, dass alle gesund geschossenen Wildschweine auf das Virus zu untersuchen sind und alle Jagdausübungsberechtigten verpflichtet sind, bei jedem gesund erlegten Wildschwein Blutproben für die ASP-Untersuchung zu nehmen. Im Rahmen dieses Frühwarnsystems sei bereits der erste Nachweis der ASP in Sachsen im Landkreis Görlitz nachgewiesen worden, ebenso der aktuelle positive Fund im Landkreis Meißen.
Vogel: Eintragsquelle noch nicht bekannt
Wie der Staatssekretär und Leiter des ASP-Krisenstabes, Sebastian Vogel, bekannt gab, liege der neueste ASP-Fall bei einem Wildschwein in Sachsen ca. 60 km vom bisher westlichsten Fund im Landkreis Görlitz entfernt. Die Eintragsquelle ist noch nicht bekannt, die epidemiologischen Ermittlungen wurden bereits aufgenommen. Wir gehen derzeit davon aus, dass es sich nicht um eine Übertragung durch migrierende Wildschweine aus den infizierten Gebieten im Landkreis Görlitz handelt. Es gilt jetzt das Ausmaß des Ausbruchsgeschehens im Landkreis Meißen festzustellen, insbesondere ob und inwieweit das Infektionsgeschehen vorangeschritten ist, um die notwendigen Maßnahmen einzuleiten,
so Vogel.
Die ISN meint:
Durch den neuen ASP-Fund im Landkreis Meißen ist das ASP-Geschehen weiter Richtung Westen gerückt. Bezüglich der Eintragsursachse bleibt abzuwarten, was die Auswertung der Daten der epidemiologischen Ermittlungen ergibt.
Gut, dass vor Ort schnell reagiert und sofort ein lokales Krisenzentrum eingerichtet wurde, das nun die nächsten Schritte im Landkreis Meißen koordiniert. An dieser Stelle ist erneut zu betonen, wie wichtig es ist, dass die lokalen Behörden sich jetzt schnell mit Bund und Ländern verständigen, um die Seuchenbekämpfungsmaßnahmen effektiv und koordiniert abzustimmen. Die Bekämpfungsmaßnahmen müssen jetzt schnell und wirksam umgesetzt werden. Außerdem ist eine schnelle und wirkungsvolle Einzäunung rund um den Fundort des infizierten Wildschweins notwendig. Hier darf es zu keinen Verzögerungen kommen, damit sich das Virus nicht noch weiter ausbreiten kann.
Der Bundesautobahn A 13 kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da sie eine bestehende Barriere für Wildschweine bildet. Das heißt, Wildbrücken müssen jetzt schnell Wildschwein-sicher geschlossen werden, damit die Barriere greift.
Darüber hinaus ist die Maisernte vielerorts noch im vollen Gang. Auch hier ist besondere Umsicht notwendig. Es lässt sich nicht ausschließen, dass weitere ASP-Fälle bei Wildschweinen sowohl in als auch außerhalb der Restriktionszonen auftreten können.