Sauenbestand und Exporte: Spanien startet durch
Die Krise am EU-Schweinemarkt hält die spanischen Schweinehalter nicht davon ab, ihre Sauenbestände weiter aufzustocken. Spanien sei dabei den Deutschen den Rang als der größter EU-Schweineerzeuger ablaufen, berichtet das Fachmagazin SuS.
Ein Beleg dafür sei der aktuelle Sauenbestand. Während in Deutschland rund 2,15 Mio. Sauen gehalten werden, haben die Spanier ihren Bestand in den vergangenen Jahren auf 2,35 Mio. Tiere aufstocken können.
Schweinehaltung profitiert von Integration
Die spanischen Betriebe profitieren unter anderen von vergleichsweise niedrigen Lohn- und Stallbaukosten, erklärt die SuS. Gleichzeitig halte sich die Regierung mit Haltungs- und Umweltauflagen zurück. Hinzu kommt, dass in Spanien ist das System der integrierten Schweineproduktion sehr stark verbreitet. Das bedeutet, die Ställe gehören Futtermittel- oder Schlachtunternehmen. Landwirte werden quasi als Lohnmäster eingestellt oder sind als Anteilseigner an den Ställen beteiligt. Die Betriebe werden also direkt und indirekt durch ihre Integratoren unterstützt.
Schweinefleischexporte weiter im Aufwind
Indirekt zum Beispiel durch die starke Exportaktivität der spanischen Schlachtunternehmen. Nach dem Anstieg der spanischen Schweinefleischexporte im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 7 %, verzeichneten die Ausfuhren in den ersten 9 Monaten des Jahres 2015 einen noch kräftigeren Anstieg um mehr als 17 %. Mit einer Gesamtmenge von 891.000 t wurden 131.000 t mehr Schweinefleisch als im gleichen Zeitraum des Vorjahres exportiert. Damit wurde eine neue Rekordmenge erreicht, bewertet der Verband der Fleischwirtschaft die aktuellen Zahlen.
Nicht zuletzt fallen die Schlachterlöse in Spanien etwas höher aus als z.B. in Deutschland, wie der Europäische Schweinepreisvergleich der ISN wöchentlich zeigt.
Aufgrund des günstigen Umfelds wollen die Spanier weiter expandieren. Fachleute erwarten ein Bestandsplus von 1 Mio. Schweinen pro Jahr.
