Sauenhalter in der EU stocken ab - Schweinebestand insgesamt stabil

Insgesamt sind die Viehzählungsergebnisse der EU recht stabil - In den einzelnen Ländern fielen die Bestandsveränderungen allerdings sehr unterschiedlich aus.
In den Viehzählungen im Herbst bzw. Winter 2024 wurde für die EU insgesamt ein stabiler bis leicht höherer Schweinebestand erfasst als ein Jahr zuvor. Bei den Zuchtsauenbeständen, die richtungsweisend für die zukünftige Schweinefleischerzeugung sein dürften, ergab sich allerdings ein anderes Bild: Dort wurde ein Rückgang von 3,2 % festgestellt.
In dieser Woche hat das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) die Ergebnisse der Viehbestandserhebungen vom Winter 2024 veröffentlicht. Bis auf Estland liegen die Ergebnisse nun aus allen 27 Mitgliedstaaten der EU vor. Die Zahlen aus Italien sind allerdings nicht mit dem Vorjahr vergleichbar, weil es Änderungen in der statistischen Erfassungsmethodik gegeben hat. Deshalb werden im Folgenden nur die Ergebnisse von 25 Mitgliedsstaaten betrachtet.
Stärkste Rückgänge in Polen und den Niederlanden
In diesen 25 EU-Staaten wurden im Winter 2024 knapp 123,9 Mio. Schweine gezählt, was ca. 0,4 % mehr waren als bei der Zählung im vorangegangenen Jahr. Die Bestandsveränderungen fielen in den einzelnen Ländern dabei recht unterschiedlich aus. Aus Spanien wurde ein Plus von 2,1 % gemeldet, in Dänemark betrug der Anstieg 1,9 %. Ein deutliches Minus verzeichnete Polen mit 7,1 %, während die Rückgänge in den Niederlanden (-1,9 %), Frankreich (-0,7 %) und Deutschland (-0,2 %) moderater ausfielen.
Auch Spaniens Sauenhalter stocken ab
Besonders interessant ist dieses Mal der Blick auf die Sauenbestände. Diese entwickelten sich ganz anders als die Schweinebestände insgesamt. Im Winter 2024 wurden in der EU-25 ca. 9,5 Mio. Sauen gezählt, was etwa 3,2 % weniger waren als ein Jahr zuvor. Einen großen Einfluss auf diese Zahl hatte dabei der Rückgang von 14,0 % in den Niederlanden. Die staatlichen Aufkaufprogramme der niederländischen Regierung (LBV und LBV plus) schlagen sich mittlerweile deutlich in der Statistik nieder. Daneben wurden auch in Polen (-9,0 %) und Spanien (-5,6 %) deutliche Rückgänge der Sauenbestände erfasst. In Frankreich und Deutschland fiel das Minus mit 1,8 % bzw. 0,3 % geringer aus. Aus Dänemark wurde ein Plus von 2,3 % gemeldet. Die in der EU insgesamt geringeren Sauenzahlen dürften sich im Laufe des Jahres dann mindernd auf die EU-Schweinefleischproduktion auswirken.