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Schlachthof-Schließung in Sögel: Politische Willkür auf dem Rücken der Schweinehalter beenden!

Die Corona-Pandemie hält Deutschland weiter in Atem und muss ohne Frage in allen Lebensbereichen konsequent bekämpft werden. Trotzdem muss die Verhältnis­mäßigkeit von Maßnahmen in systemrelevanten Betrieben nach fachlichen Vorgaben abgeschätzt werden. Die durch den Landkreis Emsland verfügte Schließung des Schlachthofs in Sögel, die von Niedersachsens Sozialministerin Dr. Carola Reimann als richtig bezeichnet wurde, ist aber aus Sicht der Schweinehalter ein Akt der politischen Willkür. Hier soll ein Exempel an der Schlachtindustrie statuiert werden. Maßnahmen des Schlachthofs und sinkende Fallzahlen zählen scheinbar nicht. Ohne Skrupel werden die Schweinehalter mit in den Abgrund gerissen. Wie will die Ministerin das den Landwirten erklären?

Wurde der Weidemark-Betrieb in Sögel geschlossen, nur weil er ein Schlachtbetrieb ist? Würde man beispielsweise VW schließen, wenn es zu ähnlich überschaubaren Fallzahlen (72 Neuinfektionen in 7 Tagen bei 4179 Tests von Mitarbeitern) kommen würde? In anderen systemrelevanten Bereichen – z.B. den Krankenhäusern – werden die zu treffenden Maßnahmen nach klaren Vorgaben getroffen. Die Schließung ist dabei die letzte Maßnahme.

Aus unserer Sicht ist die vom Landkreis Emsland verfügte Schließung gegenüber dem Schlachthof unverhältnismäßig. Man schließt einen für die Schweinehaltung systemrelevanten Betrieb und bringt damit eine ganze Berufsgruppe der Schweinehalter in eine Notsituation. Die Schließungsverfügung für den Weidemark-Schlachthof in Sögel muss sofort wieder aufgehoben werden.

Welche Gefahr geht vom Schlachtbetrieb Sögel aus?

Angesichts der Tragweite für die Schweinehalter muss die Frage erlaubt sein, welche Gefahr geht vom Schlachthof Weidemark in Sögel aus? Ein Blick auf die Corona-Fallzahlen, die das Unternehmen veröffentlicht hat, zeigt: In den sieben Tagen vom 1. bis zum 7. Oktober wurden in 4.179 Tests von Mitarbeitern 72 Corona-Neuinfektionen ermittelt. Die ermittelten Neuinfektionen unter den Schlachthof­mitarbeitern sind deutlich rückläufig, so kamen am Dienstag noch neun und am Mittwoch nur noch drei Neuinfektionen dazu. Die Lage scheint also unter Kontrolle. Im Vergleich dazu sind die Fallzahlen im Landkreis Emsland kontinuierlich weiter angestiegen. Die umfassenden Vorsichts­maßnahmen im Betrieb greifen. Mitarbeiter werden täglich durch einen Corona-Schnelltest vor dem Betreten des Geländes getestet. Positiv getestete Mitarbeiter kommen so erst gar nicht in den Betrieb.

Welchen Schutz bringt die Schlachthofschließung also für die Bevölkerung, wenn im weiterlaufenden Betrieb die Mitarbeiter täglich kontrolliert werden, bevor es an die Arbeit geht? Und solange in der Bevölkerung Corona-Infektionen auftreten, wird es logischerweise so sein, dass auch bei den vielen Tests am Schlachthof positive Befunde auftreten. Entscheidend ist doch, dass der Schlachthof nicht zum Beschleuniger wird – und das widerlegen die Zahlen eindeutig.

Schließung ist ein reines Politikum und politische Willkür

Aus Sicht der ISN handelt es sich bei der Schlachthofschließung in Sögel um ein reines Politikum und politische Willkür. Geht es um einen Feldzug gegen die Schlachtindustrie, bei dem die Gesundheit der Bürger vorgeschoben wird? Die Corona-Situation im Schlachtbetrieb scheint jedenfalls nicht so, dass man sie mit der konsequenten Weiterverfolgung der Vorsichtsmaßnahmen bei laufendem Betrieb nicht in den Griff bekommen würde – Im Gegenteil, die umgesetzten Maßnahmen wirken schon längst! Es kann doch nicht sein, dass ein Unternehmen dafür bestraft wird, dass es auf eigene Initiative viel untersucht und so auch logischerweise mehr findet, schimpft ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. Bei jedem anderen Großunternehmen hätte man bei gleicher Lage nicht mit einer Schließung reagiert. Hier darf man schon die Vermutung anstellen, dass einige Verantwortliche – allen voran die niedersächsische Sozialministerin Reimann – in der Schlachtindustrie ein Exempel statuieren wollen. Schlimm, dass hier ohne Skrupel die Schweinehalter mit in den Abgrund gerissen werden.

Diese politische Willkür muss ein Ende haben. Deshalb braucht es, wie in anderen systemrelevanten Bereichen, auch für Schlachtbetriebe ein klares, risikoorientiertes und verhältnismäßiges Vorgehen, eben frei von politischer Willkür, so Staack. Und an Sozialministerin Reimann und den zuständigen Landrat Marc-André Burgdorf gerichtet: Wahren Sie die Verhältnismäßigkeit und sorgen Sie dafür, dass der systemrelevante Schlachtbetrieb in Sögel weiter laufen kann.


 

Ihr Ansprechpartner

Viktoria Große-Gödinghaus

Tel. 05491/9665-61

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