Schmidt: Ich will Deutschland zum Trendsetter in Sachen Tierwohl machen

Auf der Agrarministerkonferenz in Fulda in der vergangenen Woche lag der Fokus auf der Milchvieh- und Legehennenhaltung. Während des Treffens kündigte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt anlässlich des Welttierschutztages an: Ich will Deutschland zum Trendsetter in Sachen Tierwohl machen.

Ich sehe mich nicht nur als Ernährungs- und Landwirtschaftsminister, sondern auch als Tierwohlminister, betonte Schmidt in seinem Statement. Allerdings könne die Politik das Anliegen nicht alleine voranbringen. Es brauche einen gesamtgesellschaftlichen Dialog, bei dem alle gefragt seien – Politik, Landwirtschaft, Industrie, Handel und Verbraucher. Als Beispiel nannte Schmidt die Initiative Tierwohl, die auf sehr große Resonanz bei den Landwirten gestoßen sei.

Schmidt begrüßt freiwillige Vereinbarungen

Die Sicherung der bäuerlichen Milchviehhaltung war in Fulda bestimmendes Thema. Die Agrarminister bitten die Bundesregierung darum, sich auf europäischer Ebene für die Weiterentwicklung von vorhandenen und neuen Kriseninstrumenten einzusetzen. Genannt werden neben privater Lagerhaltung und kurzfristigen Herauskaufmaßnahmen sowie flexible Angebotsregelungen.

Des Weiteren einigten sich die Agrarminister auf ein Ende der Legehennenhaltung in ausgestalteten Käfigen bis 2025 und gaben Schmidt Unterstützung für seine Vereinbarung mit der Geflügelwirtschaft, das Schnabelkürzen bei Legehennen bis Ende 2016 zu beenden. Schmidt betonte, dass er weiterhin freiwillige Vereinbarungen mit der Landwirtschaft favorisiert.

Die ISN meint

Die Ergebnisse der Agrarministerkonferenz und auch das Statement Schmidts zum Welttierschutztag zeigen, dass das Thema Tierwohl nach wie vor in aller Munde ist. Die ISN steht bei der Tierwohldebatte im regen Austausch mit unterschiedlichen politischen Akteuren. Nun ist entscheidend, wie Schmidt den Worten Taten folgen lässt und den Titel Tierwohlminister mit Leben füllt. Überzogene Forderungen an die Tierhalter werden dabei nicht funktionieren!

Es ist zwar erfreulich, dass Schmidt weiterhin auf freiwillige Maßnahmen mit der Branche setzt, dennoch darf bei aller Freiwilligkeit nicht vergessen werden, was den Tierhaltern in der Summe aufgebürdet wird. Es sind ja nicht die Politiker, die die immer höher werdenden Anforderungen in der vorgegebenen Frist in ihren Ställen umsetzen müssen…