Schrumpfende Eigenerzeugung: Import ausländischer Schweine gewinnt 2023 wieder an Fahrt
Erstmals seit 2020 wurden im vergangenen Jahr wieder mehr lebende Ferkel und Schlachtschweine nach Deutschland importiert. ©eigene Darstellung nach Thünen-Institut, Destatis
Nachdem die jährlichen Importe von lebenden Ferkeln und Schweinen nach Deutschland seit der Corona-Krise 2020 stets rückläufig waren, fiel die Zahl 2023 erstmals wieder größer aus. Mit insgesamt knapp 11 Mio. Schweinen wurde der Vorjahreswert um fast 1 Mio. Tiere bzw. 9,3 % übertroffen.
Den weit überwiegenden Teil der Lebendimporte Deutschlands machen die Einfuhren von Ferkeln aus. Im Jahr 2023 wurden knapp 9,5 Mio. Ferkel nach Deutschland importiert, was etwa 700.000 bzw. 8,0 % mehr als im Vorjahr waren. Vor allem aus Dänemark wurden mehr Ferkel geliefert: Mit 6,4 Mio. waren es 13,2 % mehr als im Vorjahr. Ca. 3,1 Mio. Ferkel kamen im vergangenen Jahr aus den Niederlanden, was nur einem leichten Plus von 2,1 % entspricht.
Mehr Schlachtschweineimporte
Auch die Schlachtschweineimporte nach Deutschland nahmen deutlich zu. Mit ca. 1,5 Mio. Schlachtschweinen wurden 20,0 % mehr Schweine aus den umliegenden Ländern zu Schlachtung nach Deutschland gebracht. Ca. 960.000 Stück kamen aus den Niederlanden - das entspricht einer Steigerung von 21,6 % zum Vorjahr. Sehr deutliche Anstiege der Liefermengen gab es auch aus Belgien; im vergangenen Jahr wurden mit ca. 370.000 Schlachtschweinen 57,4 % mehr als im Vorjahr geliefert. Die Schlachtschweinelieferungen aus Dänemark waren rückläufig auf ca. 110.000 Stück (-22,2 %).
Insgesamt schlachteten die deutschen Schlachtunternehmen im vergangen Jahr also deutlich mehr Schweine aus dem Ausland, was auch auf das deutlich geringere Angebot aus den deutschen Ställen zurückzuführen sein dürfte. Importzahlen wie vor der Corona-Krise und dem Schweinestau – als noch über 3 Mio. Schweine aus den umliegenden Ländern zur Schlachtung nach Deutschland kamen – liegen aber in weiter Ferne.