01.10.2014rss_feed

Schweine- und Ferkelpreise im Keller – Nochmaliger Preisrückgang

Schweinepreise 1

In den vergangenen vier Wochen ist der Schweinepreis um unglaubliche 25 Cent eingebrochen. Gerade einmal 1,40 € erzielen Schweinehalter aktuell beim Verkauf ihrer Tiere.

Nicht weniger schlimm trifft es die Ferkelerzeuger: Hier stehen die Preise schon länger unter Druck und sind in den vergangenen Wochen um über 25 € je Tier zurückgegangen. Eine äußerst ungünstige Konstellation befeuert den aktuellen Preisverfall: Ein gestiegenes Angebot trifft auf eine miese Nachfrage.

Russlandkrise spürbar

Ungewöhnlich ist eine Steigerung des Angebotes im Laufe des Septembers nicht. In den vergangenen beiden Jahren konnte das größere Angebot relativ reibungslos über die Auslandsmärkte abfließen. In diesem Jahr fehlt insbesondere der russische Markt, so dass die übrigen Märkte mit dem Angebot überfordert sind. Zweites Problem ist der schwache Absatz im Inland. Die Verbrauchernachfrage ist nach Untersuchungen der GfK auch in diesem Jahr weiter rückläufig. Die Gründe hierfür dürften vielfältig sein.

 


Ferkelpreis 1

Tiefrote Zahlen

Damit ist leider keine kurzfristige Entspannung der sehr schwierigen Situation auf den Ferkel- und Schweinemärkten zu erkennen. Konnte in den ersten Monaten des Jahres 2014 das russische Importembargo insbesondere durch ein geringes EU-Angebot weitestgehend kompensiert werden, schlägt der fehlende Export jetzt mit voller Härte auf die Preise durch. Sowohl Schweinemäster als auch Ferkelerzeuger stehen vielfach mit dem Rücken zur Wand. Selbst die besten Betriebe schreiben aktuell tiefrote Zahlen.

Die entsprechenden Stellen in Politik und Wirtschaft sind gefordert, noch mehr Anstrengungen in die Erschließung neuer Absatzkanäle zu unternehmen, um ein drohendes Höfesterben zu verhindern.

Nicht in Panik verfallen

So trivial es auch scheint: Kümmern Sie sich um die Vermarktung. Dazu gehört, Hauspreissünder nach Möglichkeit konsequent zu umfahren. Dazu gehört aber ebenso, nicht in Panik zu verfallen und mehr Tiere als nötig anzumelden. Meist ist das gefühlte Angebot in diesen Wochen deutlich größer als das tatsächliche, was die amtlichen Schlachtzahlen der vergangenen Wochen auch belegen. Einige Vermarkter melden bei den Schlachtunternehmen größere Stückzahlen an, um Problemen wie Nachmeldungen oder Hauspreisen aus dem Weg zu gehen. Dies gilt im übrigen auch für Erzeuger, die schlachtreife Partien mehrfach anbieten, wenn die Tiere nicht zum Wunschtermin abgeholt werden. Schlachtunternehmen nutzen diese Scheinriesen als Argumente für ihre Hauspreise. Hier ist insgesamt ein Umdenken erforderlich, wenn Erzeuger und Vermarkter sich nicht selbst in ihrer Marktposition schwächen wollen.


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