Schweinebestand bricht auch in Dänemark weg
Nicht nur hierzulande, sondern auch in Dänemark stocken die Schweinehalter ihre Bestände massiv ab. Die hohen Produktionskosten und die schlechte Wirtschaftlichkeit seit Mitte 2021 macht den dänischen Schweinehaltern zu schaffen. Die Schweineherde ist um knapp 10 % auf den tiefsten Stand seit mehr als 20 Jahren gesunken, berichtet Agra Europe (Age).
Schweinebestand um 10% gesunken
Nach Angaben des Nationalen Statistikamtes wurden laut Stichprobenerhebung am 1. Oktober 2022 insgesamt nur noch 11,90 Millionen Schweine in dem nördlichen Nachbarland gehalten; das waren 1,31 Millionen Tiere oder 9,9 % weniger als ein Jahr zuvor. Bereits bei der Sommererhebung war ein Rückgang der Tierzahlen im Vorjahresvergleich von 7,5 % festgestellt worden. Seit Oktober 2021 werden bei den vierteljährlichen Erhebungen im Vorjahresvergleich stetig Bestandsrückgänge verzeichnet. Nun ist die dänische Schweineherde auf den tiefsten Stand seit mehr als 20 Jahren in einem Oktober gesunken.
Stärkstes Minus bei Mastschweinen
Geringere Tierzahlen wurden der jüngsten Stichprobenerhebung zufolge in allen Kategorien verzeichnet. Am stärksten fiel das relative Minus bei den Mastschweinen mit 11,5 % auf 2,77 Millionen Stück aus. Die Zahl der Läufer im Gewichtsbereich zwischen 20 kg und 50 kg verringerte sich gegenüber Oktober 2021 um 10,6 % auf 5,49 Millionen, bei den Ferkeln um 7,9 % auf 2,47 Millionen Stück. Laut den Statistikern aus Kopenhagen stockten die dänischen Erzeuger auch ihre Sauenherden merklich ab. Die Zahl der weiblichen Zuchttiere insgesamt sank im Vorjahresvergleich um 89.000 Stück oder 7,1 % auf knapp 1,16 Millionen. Dabei nahm der Bestand an trächtigen Tieren um 9,2 % auf 710.000 ab; bei den nicht tragenden Sauen fiel das Minus mit 3,7 % auf 447.000 deutlich geringer aus.
Geringerer Rückgang des Schlachtschweineaufkommens
Laut dem Dachverband der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) sind die hohen Produktionskosten und die schlechte Wirtschaftlichkeit in der Schweineproduktion seit dem Sommer 2021 die Hauptgründe für den Rückgang des Schweinebestandes. Diese Entwicklung lässt mittlerweile auch die Zahl der Schlachtungen immer stärker sinken. War das Schlachtaufkommen im ersten Halbjahr 2022 laut vorläufigen Daten von L&F gegenüber der Vorjahresperiode erst um 0,9 % rückläufig, sind es von Januar bis Anfang November 2,9 %. Verglichen mit Deutschland, wo in den ersten drei Quartalen 9,0 % weniger Schweine als im Vorjahreszeitraum geschlachtet wurden, fällt der dänische Rückgang aber noch gering aus. Das liegt vor allem daran, dass weniger Schweine und insbesondere Ferkel ins Ausland verkauft und stattdessen in Dänemark selbst gemästet und geschlachtet werden.