Schweinefleisch: Weiterer Nachfragerückgang
Die private Nachfrage nach Schweinefleisch ist von Januar bis April 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,1 % gesunken. Das berichtet die Agrarmarkt Informationsgesellschaft AMI.
Damit setzt sich die Entwicklung der vergangenen Jahre weiter fort. Der Verbraucherpreis für Schweinefleisch stieg in diesem Zeitraum um 4,2 % an. Eine gegenläufige Entwicklung zeigt die private Nachfrage bei anderen Fleischarten. Während wesentlich weniger Schweinefleisch eingekauft wurde, zog die Nachfrage nach Rindfleisch und Geflügel kräftig an. Rindfleisch wurde auf die Menge bezogen um 9 % mehr eingekauft als im Vorjahreszeitraum, während der Preis um 3,7 % nachgab. Der Nachfrageanstieg bei Geflügel war mit + 2,9 % moderater. Anders als im Vorjahr habe laut AMI davon auch Putenfleisch profitieren können. Insgesamt seien in den ersten vier Monaten des Jahres auch etwas mehr Fleischwaren und Wurst gekauft worden als im ersten Drittel des Jahres 2016.
Der Rückgang der privaten Nachfrage nach Schweinefleisch beschäftigt die Branche schon seit einigen Jahren. Der steigende Anteil der Außer-Haus-Verpflegung, bei der Geflügel- und Rindfleisch beliebter sind, auch um den Konflikt mit Nicht-Schweinefleischessern zu umgehen, wird als eine Ursache gesehen. Zudem ist die Zubereitung eines Schweinebratens aufwändiger, wovor viele Verbraucher im modernen Alltag zurück schrecken. In diesem Jahr haben außerdem lang anhaltende kühle Temperaturen zum Nachfragerückgang bei Schweinefleisch beigetragen und den Appetit auf Rindfleisch gesteigert. Auch neue Angebotsformen von Rindfleisch, v.a. SB-verpackte und lange gereifte Rindersteaks, dürften zu Lasten von Schweinefleisch stärker nachgefragt worden sein.