22.10.2015rss_feed

Schweinefleischexport: EU und USA ringen um Spitzenplatz

Mastschweine 2

Um die Position des weltgrößten Schweinefleischexporteurs bahnt sich im kommenden Jahr ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den USA und der EU an.

 

Aktuell hat diese Stellung noch die Gemeinschaft inne, doch geht das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) in seiner neuesten Prognose für den globalen Fleischmarkt davon aus, dass es zu einer Wachablösung kommt. Die US-Exporte sollen 2016 mit 2,37 Mio t Schlachtgewicht die EU-Drittlandsausfuhren von 2,33 Mio t knapp überflügeln, meldet Agra Europe.

 

Schwäche durch PED-Virus in USA überwunden

Grund dafür ist der starke Produktionsanstieg in den Staaten, wo sich die Schweineerzeugung nach den Problemen mit dem Durchfallerreger Porcine Epidemic Diarrhea Virus (PEDV) wieder spürbar erholt hat. In diesem Jahr wird die Schweinefleischerzeugung in den USA laut USDA um 7,6 % auf 11,16 Mio t anwachsen; für 2016 wird ein Zuwachs um 1,4 % auf die Rekordmenge von 11,31 Mio t vorausgesagt. Zwar ist aufgrund rückläufiger Verbraucherpreise auch wieder mit einem höheren Inlandskonsum in den Vereinigten Staaten zu rechnen, doch soll ausreichend Ware übrig bleiben, um die Schweinefleischexporte im Vergleich zu 2015 um rund 100 000 t oder fast 5 % steigern zu können.

 

EU: Auch 2016 leicht steigende Produktion erwartet

Für die EU geht das Washingtoner Agrarressort dagegen davon aus, dass die Schweinefleischerzeugung 2016 im Vorjahresvergleich um 0,4 % auf 22,9 Mio t abnehmen und die Exporte um 0,9 % oder 20 000 t sinken werden. Die EU-Kommission erwartet dagegen in ihrer aktuellen Herbstprognose, dass die Schweinefleischerzeugung in den 28 Mitgliedsstaaten nach einem geschätzten Plus von 2,7 % auf 23,4 Mio t in diesem Jahr auch 2016 noch einmal zulegen wird, und zwar um 0,5 % auf rund 23,5 Mio t.

 

Die Brüsseler Analysten stützten sich bei ihrer Prognose auf die Entwicklung des EU-Schweinebestandes, der bisher nicht auf eine verringerte Erzeugung hindeutet. Bezüglich der Exporte wird deshalb für 2016 ein Zuwachs um 3,0 % auf 2,12 Mio t erwartet, nachdem die Lieferungen in Drittländer im laufenden Jahr der aktuellen Schätzung zufolge bereits um 7,5 % auf 2,06 Mio t steigen dürften. Die Unterschiede im Niveau der Ausfuhrzahlen im Vergleich zum USDA sind auf methodische Gründe zurückzuführen.


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