24.04.2024rss_feed

Schweinefleischexport: Lieferungen nach Südkorea nehmen Fahrt auf

Positives Signal für deutsche Schweinehalter: Die Schweinefleischausfuhren nach Südkorea legen zu

Positives Signal für deutsche Schweinehalter: Die Schweinefleischausfuhren nach Südkorea legen zu

Im Sommer 2023 wurde das strenge Importverbot für deutsches Schweinefleisch von Südkorea durch ein Regionalisierungsabkommen aufgehoben. Mittlerweile werden wieder einige Tausend Tonnen Schweinefleisch im Monat dorthin verkauft. Bei frischer und gefrorener Ware liegt die Bundesrepublik auf Rang sechs der wichtigsten Lieferländer. Andere EU-Staaten verzeichneten indes Absatzeinbußen, berichtet Agra Europe.

ISN: Das ist ein positives und wichtiges Signal für die deutschen Schweinehalter. Die Zunahme der Exporte von Schweinefleisch aus Deutschland nach Südkorea bringt durchaus eine spürbare Entlastung für den deutschen Markt. Wichtig ist nun, auch Absatzmöglichkeiten in weitere Drittländer wieder zu öffnen.

 

Deutschland darf bekanntlich seit dem Sommer 2023 nach längerer Sperre wegen des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wieder Schweinefleisch unter Auflagen nach Südkorea liefern. Nach zaghaftem Beginn mit monatlich wenigen Hundert Tonnen hat der Export im Rahmen einer Regionalisierungsvereinbarung mittlerweile wieder Fahrt aufgenommen.

 

Deutschland auf Rang 6 der wichtigsten Lieferländer

Laut einer vom Dachverband der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) veröffentlichten Einfuhrstatistik importierte Südkorea im ersten Quartal 2024 rund 6.600 Tonnen frisches und gefrorenes Schweinefleisch aus Deutschland. Damit sprang die Bundesrepublik auf Rang sechs der wichtigsten Lieferländer des asiatischen Landes.

Laut Daten der EU-Kommission, die auf Zahlen von Eurostat basieren, war der gesamte deutsche Schweinefleischexport nach Südkorea sogar noch etwas höher. In der betreffenden Datenbank wird für Januar und Februar 2024 eine Ausfuhrmenge von zusammen fast 7.600 Tonnen im Wert von 26,3 Mio. Euro angegeben.

 

EU-Wettbewerber verlieren Exportanteile

Die Rückkehr der deutschen Schweinefleischexporteure auf den südkoreanischen Markt scheint auf Kosten anderer EU-Anbieter zu gehen. So nahm laut der Einfuhrstatistik des asiatischen Landes der Import an frischer und gefrorener Ware aus Spanien um 13,3% auf 27.330 Tonnen und die betreffende Einfuhr aus den Niederlanden um 30,7% auf 9.310 Tonnen im Vergleich zum ersten Quartal 2023 ab. Auch Frankreich, Dänemark und Österreich verzeichneten Absatzeinbußen.

Insgesamt kaufte Südkorea von Januar bis März 2024 rund 151.000 Tonnen Schweinefleisch am Weltmarkt; das waren 18.200 Tonnen oder 13,7% mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei konnten die USA ihre Lieferungen als wichtigster Anbieter kräftig steigern, und zwar um 43,1% auf 55.530 Tonnen. Kanada verzeichnete ein Absatzplus von 22,8% auf 19.650 Tonnen, und Chile erhöhte seine Schweinefleischausfuhren nach Südkorea um ein Drittel auf 10.980 Tonnen.

 

Die ISN meint:

Angesichts der noch immer stark eingeschränkten Absatzmöglichkeiten für deutsches Schweinefleisch in Drittländer ist es ein positives Signal, dass der Handel mit Südkorea nun weiter Fahrt aufnimmt. Im vergangenen Jahr exportierte Deutschland monatlich ca. 25.000 t Schweinefleisch und Nebenprodukte in Drittländer, mit jetzt bereits mehr als 3.000 t pro Monat macht der Export nach Südkorea also einen durchaus relevanten Anteil aus und bringt somit eine spürbare Entlastung für den deutschen Markt. Wichtig ist nun, auch Absatzmöglichkeiten in weitere Drittländer wieder zu öffnen. Vor allem bei den Verhandlungen über die Regionalisierung mit China, dem weltweit größten Abnehmer von Schweinefleisch, müssen die nächsten Schritte auf der Fachebene des Bundeslandwirtschaftsministeriums zügig umgesetzt werden, sodass möglichst schnell eine Wieder-Freigabe von deutschen Schweinefleischexporten nach China umgesetzt kann.

 

 

 


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