Schweinefleischexporte: China will Schlachtnebenprodukte aus Belgien importieren
Nachdem China seinen Markt gegenüber Belgien mehrere Jahre lang ASP-bedingt abgeschottet hatte, will China nun wieder belgische Schlachtnebenprodukte importieren. Belgiens Landwirtschaftsminister macht den heimischen Schweinehaltern nun Hoffnung auf höhere Erzeugerpreise als Folge der verbesserten Absatzchancen, berichtet Agra Europe.
Belgien und China erweitern ihr bereits bestehendes Handelsabkommen über Schweinefleisch, damit China bald auch belgische Schlachtnebenprodukte vom Schwein importieren kann. Das haben die Föderale Agentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette (FAVV) Belgiens und die chinesische Zollbehörde (GACC) in der ersten Novemberwoche nach langwierigen Verhandlungen in Peking vereinbart.
Impuls für den Schweinemarkt?
Wie die FAVV am Freitag berichtete, geht es um unter anderem um die Lieferung von Schweinefüßen, die in Belgien kaum konsumiert und in China sehr geschätzt werden. Belgiens Landwirtschaftsminister David Clarinval rechnet nun mit einem neuen Impuls
für die heimischen Schweinehalter. Durch den erleichterten Marktzugang könnten die belgischen Landwirte höhere Schweinepreise verlangen, erklärte der Ressortchef.
Belgische Agrardiplomatie erfolgreich
Belgien exportiert bereits seit Anfang Februar 2024 wieder Schweinefleisch nach China, nachdem China seine Importe wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) mehrere Jahre lang ausgesetzt hatte. Die Seuche war 2018 bei belgischen Wildschweinen festgestellt worden. Bereits Ende 2020 erhielt das Land von der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE/WOAH) den Status ASP-frei
zurück. Seit 2021 arbeitet eine FAVV-Mitarbeiterin als Agrarattaché in der belgischen Botschaft in Peking, um den Weg für landwirtschaftliche Produkte nach China zu ebnen.
Exportanteil nach China relativ gering
Allerdings war der Anteil der Schweinefleischausfuhren nach China an den gesamten belgischen Exporten dieser Fleischart vor dem Pekinger Einfuhrembargo mit kaum 4% noch relativ gering. Das Belgian Meat Office (BMO) beziffert das betreffende Volumen für 2017 auf etwa 30.000 Tonnen einschließlich Schlachtnebenprodukte. Die gesamten belgischen Ausfuhren dieser Produktgruppe beliefen sich damals auf insgesamt rund 800.000 Tonnen.