07.12.2022rss_feed

Schweinefleischexporte der EU verzeichnen mächtiges Minus

Die Schweinefleischexporte der EU sind gegenüber dem Vorjahr um 19,5 % gesunken (Bild ©Canva)

Die Schweinefleischexporte der EU sind gegenüber dem Vorjahr um 19,5 % gesunken (Bild ©Canva)

Die internationalen Schweinefleischverkäufe der Europäischen Union (EU) liegen deutlich unter dem Vorjahresniveau. Vor allem der eingebrochene Absatz nach China drückt nach wie vor das Gesamtergebnis. Relativ gesehen verzeichnet Italien durch den ASP-Ausbruch und die von vielen Drittländern verhängten Einfuhrsperren den stärksten Exportrückgang in der EU, berichtet Agra Europe.

 

Der stark rückläufige Absatz in China hat den Schweinefleischexporteuren in der Europäischen Union erhebliche Umsatzeinbußen beschert. Laut Daten der Brüsseler Kommission sind die Ausfuhrerlöse für Schweinefleisch und Nebenerzeugnisse im gesamten Drittlandshandel von Januar bis September 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,33 Mrd. Euro oder 14,5 % auf 7,83 Mrd. Euro gesunken. Bei den Verkäufen nach China wurde dabei ein Umsatzrückgang von 2,03 Mrd. Euro oder 44,6 % auf 2,24 Mrd. Euro verzeichnet, was jedoch durch höhere Ausfuhrmengen und -erlöse in andere Staaten etwas abgemildert werden konnte.

 

EU-Außenhandel verzeichnet Minus von über 19 %

Insgesamt sind aus den EU-Mitgliedstaaten nach Kommissionsangaben in den ersten neun Monaten 2022 - gemessen in Schlachtgewicht - rund 3,32 Mio. t Schweinefleisch in Drittländer verkauft worden, was Im Vorjahresvergleich einem Minus von 801.200 t oder 19,5 % entsprach.

Nicht enthalten ist darin wegen fehlender aktueller Daten die Ausfuhr nach Großbritannien, dem zweitwichtigsten EU-Drittlandskunden. Die Lieferungen auf die britische Insel lagen in den ersten acht Monaten 2022 mit knapp 579.000 t um 1,5 % unter der Vorjahresmenge. Wird dies berücksichtigt, fällt der Gesamtrückgang bei den EU-Exporten weniger stark aus. Dennoch bleiben die internationalen Schweinefleischverkäufe klar hinter dem Vorjahresergebnis zurück.

 

Absatz nach China um 51 % eingebrochen

Verantwortlich dafür ist in erster Linie die Kaufzurückhaltung Chinas, die auch die Exporteure in den USA und in Brasilien zu spüren bekommen. Die Schweinefleischlieferungen der EU nach China beliefen sich laut Kommission in den ersten drei Quartalen 2022 auf 1,06 Mio. t; das waren 1,11 Mio. t oder 51,1 % weniger als in der Vorjahresperiode. Nach deutlichen Rückgängen im ersten Halbjahr haben die Verkäufe in die Volksrepublik im dritten Quartal allerdings wieder etwas zugenommen.

 

Hohe Exporterlöse in Japan

Neben China wurden nur für die Schweinefleischausfuhren nach Vietnam mit einem Minus von 37,7 % auf 69.520 t sowie für Hongkong mit 55,6 % auf 59.040 t spürbare Rückgänge gemeldet. Für alle anderen Destinationen zeigen die Handelsdaten dagegen zumeist deutliche Zuwächse. So legten die EU-Schweinefleischausfuhren nach Japan gegenüber den ersten drei Quartalen 2021 um 30,9 % auf 358.100 t und auf die Philippinen um 34,8 % auf 366.800 t zu.

Um jeweils gut 40 % stiegen die Lieferungen nach Südkorea, Australien und Taiwan. Hinter China blieb Japan mit einem Umsatzvolumen von 1,17 Mrd. Euro wertmäßig die wichtigste Absatzdestination.

 

Stärkster Exportrückgang in Italien

Größter Schweinefleischexport der EU blieb Spanien mit 1,21 Mio. t; das waren allerdings 20,6 % weniger als in den ersten drei Quartalen von 2021. Die dänischen Ausfuhren sanken um 19,0 % auf 585.420 t, die niederländischen nur um 5,9 % auf 523.560 t. Für Deutschland wurde ein Minus beim Drittlandsabsatz von 123.180 t oder 36,7 % auf lediglich noch 212.730 t ausgewiesen. Das war das geringste Niveau seit 15 Jahren. Relativ gesehen wurde dieser Rückgang nur von Italien mit einem Minus von 40,3 % auf 59.300 t übertroffen. Dort wurde Anfang 2022 erstmals die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt, woraufhin viele Drittländer Einfuhrsperren verhängten. Auch in Österreich mussten die Schweinefleischexporteure einen recht deutlichen Einbruch ihrer Drittlandsverkäufe verkraften; diese sanken gegenüber der Vorjahresperiode um 35,1 % auf 48.870 t.


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