07.06.2023rss_feed

Schweinefleischproduktion in der EU weiter rückläufig

Die Schweinefleischerzeugung in der EU ist erneut gesunken ©Canva

Die Schweinefleischerzeugung in der EU ist erneut gesunken ©Canva

Die vorläufigen Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) bestätigen den prognostizierten erneuten Rückgang in der Schweinefleischerzeugung. Im ersten Quartal 2023 wurden 7,7 % weniger Schweine in der EU geschlachtet als im Vorjahr, berichtet Agra Europe.

ISN: Die aktuellen Zahlen von Eurostat kommen nicht unerwartet. Die zurückliegenden knapp drei Jahre unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen in der Schweinehaltung haben deutliche Spuren hinterlassen – nicht nur in Deutschland. Durch das knappe Angebot gepaart mit geringen Lagerbeständen an Schweinefleisch zeichnen sich aber auch gute Voraussetzungen für eine weitere freundliche Entwicklung der Schlachtschweine- und Ferkelpreise ab.

 

Viehbestände in der EU sinken

Angesichts rückläufiger Viehbestände in der Europäischen Union waren die Prognosen zu Jahresbeginn eindeutig: Die Erzeugung von Schweine- und Rindfleisch wird 2023 sinken. Vorläufige Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) bestätigen nun den Produktionsrückgang, der erwartungsgemäß bei Schweinen viel stärker als bei den Rindern ausfällt.

 

EU-weit 7,7 % weniger Schlachtungen

Von Januar bis März kamen in den meldepflichtigen Schlachtereien der Mitgliedstaaten insgesamt rund 57,05 Millionen Schweine an die Haken; das waren 4,77 Millionen Stück oder 7,7 % weniger als im ersten Quartal 2022. Die EU-Schweinefleischerzeugung lag mit knapp 5,42 Mio. t ebenfalls um 7,7 % unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Wird weiter zurückgeblickt, war das Schlachtaufkommen um 10,8 % geringer als im ersten Jahresviertel 2021.

 

Drastisches Minus von über 16 % in Dänemark

Mit Ausnahme von Griechenland und Schweden wurden in allen EU-Staaten weniger Schweine zerlegt. Besonders stark rückläufig war das Schlachtschweineangebot im Vergleich zum ersten Quartal 2022 in Dänemark mit 16,3 % auf 4,17 Millionen Tiere. Der Fleischkonzern Danish Crown hat deshalb bereits mit Betriebsschließungen und verkürzten Schichten reagiert. Im zweistelligen Prozentbereich gesunken sind zudem die Schlachtungen in Belgien, Bulgarien und der Slowakei.

 

Spitzen-Erzeuger Spanien verzeichnet Rückgang von 9 %

Für Deutschland wird ein Rückgang von 8,0 % auf rund 11,10 Millionen Schweine ausgewiesen. Beim EU-weit größten Erzeuger Spanien ging die Zahl der verarbeiteten Schlachtschweine noch deutlicher zurück, und zwar um 1,40 Millionen oder 9,0 % auf 14,12 Millionen Stück.

 

Die ISN meint:

Die vorläufigen Zahlen vom ersten Quartal 2023 zeigen enorme Rückgänge in der europäischen Schweinehaltung. Die zurückliegenden knapp drei Jahre unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen in der Schweinehaltung hinterlassen deutliche Spuren – nicht nur in Deutschland.

Durch die schrumpfenden Schweinebestände wie auch niedrige Lagerbestände an Schweinefleisch und weitere Rahmenbedingungen am Schweinemarkt, zeichnen sich aber auch gute Voraussetzungen für eine weitere freundliche und stabile Entwicklung der Schlachtschweine- und Ferkelpreise ab.


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