Schweinemarkt: Einmütige Hauspreisdrohungen sorgen für Preisdruck
Bis zur Wochenmitte standen Angebot und Nachfrage auf dem Markt für Schlachtschweine ausgeglichen gegenüber.
Schlachtbetriebe orderten die anstehenden Mengen zügig, so dass das durchaus umfangreiche Angebot problemlos abfließen konnte. Auch die gestrigen Ergebnisse der Internet Schweinebörse, die mit einem Durchschnittspreis von 1,79 €/kg endete, deuteten auf weiterhin unveränderte Preise hin.
Verunsicherung durch Hauspreisankündigungen
Für deutliche Verunsicherung sorgen jedoch die Hauspreisankündigungen der Schlachtunternehmen Tönnies, Vion und Danish Crown. Wenn es nach dem Willen der Schlachthofbetreiber geht, soll die Notierung auf 1,69 € korrigiert werden. Tönnies und Danish Crown bestätigten diese Forderung auf Nachfrage der ISN telefonisch, Vion sogar schriftlich. Begründet wird die Preisforderung der Schlachtunternehmen mit Schwierigkeiten im Exportgeschäft. Insbesondere Russland und China seien die Sorgenkinder. Die überschüssigen Mengen, die eigentlich für den Export eingeplant gewesen seien, drücken nun auf den EU-Markt, so die Aussage der Schlachter.
Nach Aussagen verschiedener Viehhandelsunternehmen haben die Preisforderungen zu deutlichen Problemen in der Logistik der geführt. Wo es geht, werden Partien bereits jetzt umdisponiert. Angesichts der Marktanteile der genannten Schlachtunternehmen, gelingt dies aber nur sehr schwierig.
Dass der Fleischabsatz schwächelt, mag sein. Warum aber die Schweinehalter allein dafür aufkommen sollen, ist mehr als unverständlich. Noch erschreckender aus Sicht der ISN ist, mit welcher Einigkeit sich die Schlachtunternehmen auf einen konkreten Preis von 1,69 €/kg festgelegt haben. Ist bei der betriebsinternen Kosten- und Erlöskalkulation zufällig bei allen Unternehmen dieser gleiche Preis berechnet worden? Wohl kaum! Rennen verschiedene Wettbewerber wieder einmal dem Branchenführer hinterher oder gibt es am Ende sogar Preisabsprachen?! Unser Rat an alle Mäster: Vergleichen lohnt!