Schweinemarkt: Überfälliger Preisanstieg verschoben?
Für Schweinehalter ist das aktuelle Preisniveau alles andere als zufriedenstellend. Bei einem Basispreis von etwas über 1,50 €/kg können gerade die Ausgaben für die Ferkel und das Futter gedeckt werden, an eine Deckung der übrigen Kosten ist nicht zu denken.
Leider deutet sich in der anstehenden Schlachtwoche kein Preisanstieg an. Schlachtunternehmen beteuern, dass die Fleischgeschäfte im Inland zu geringeren Konditionen laufen, sowohl bei den edleren Teilstücken als auch bei der Verarbeitungsware. Da aus dem Export kaum Entlastung zu spüren ist, werden die Gefrierhäuser beschickt. Das Angebot an lebenden Schweinen wird daher zwar vollständig und zügig abgerufen, zusätzliche Mengen, die zu einem Preisanstieg führen könnten, werden jedoch nicht nachgefragt.
Verheerendes Marktsignal
Aus Sicht der ISN ist das aktuelle Preisniveau in Deutschland ein verheerendes Marktsignal. Der preisaggressive Lebensmitteleinzelhandel hat mit der Preissenkung bei Wurstprodukten erst vor wenigen Wochen gezeigt, dass er jede Möglichkeit, die Preise in den Keller zu drücken, ausnutzt. Deutsche Schweinehalter können sich eine weitere Subventionierung der Fleischpreise nicht mehr leisten.
Angesichts der aktuellen Produktionskosten ist eine Notierung von 1,52 €/kg eine Zumutung für die deutschen Erzeuger. Die europäischen Nachbarn zeigen, dass am Markt mehr geht. Im EU-Preisvergleich liegt z.B. die dänische Notierung umgerechnet 13 Cent über dem Preis in Deutschland. Hier sind nun die deutschen Schlachtunternehmen gefordert, auch ihren Teil beizutragen.