Schweinemischfutter: Absatz stagniert
Die deutschen Mischfutterhersteller konnten gemäß den vorläufigen amtlichen Zahlen im Kalenderjahr 2014 ihr Rekordergebnis aus dem Vorjahr nochmals verbessern. Dies präsentierte der Präsident des Deutschen Verbands Tiernahrung e. V. (DVT), Jan Lahde, anlässlich der Jahrespressekonferenz.
Insgesamt belief sich die heimische Mischfutterproduktion auf rund 24,0 Millionen Tonnen. Das entspricht im Vorjahresvergleich einer Wachstumsrate von 2,3 Prozent
, so Lahde. Der Absatzmengensteigerung stand zeitgleich ein monetär gesunkenes Umsatzvolumen gegenüber. Nach DVT-Schätzungen erlangte die deutsche Futtermittelwirtschaft im vergangenen Jahr einen wertmäßigen Umsatz bei den gewerblich gehandelten Futtermitteln in Höhe von rund 7,7 Milliarden Euro, davon entfallen 6,9 Milliarden Euro auf Mischfutter. Das Rekordumsatzniveau aus den beiden Jahren 2012 und 2013 wurde somit verfehlt. Hauptgrund waren die allgemein rückläufigen Futtermittelpreise nach der ertragreichen Ernte 2014.
Entwicklung der Mischfutterproduktion (Mio. Tonnen) und gewerbliche Umsätze (Mrd. Euro) in der deutschen Futtermittelbranche (Quelle: DVT e.V.)
Schwein: Stagnierende Bestände - Stagnierender Absatz
Im Mischfuttersortenvergleich ergeben sich zum Teil erhebliche Unterschiede. Schweinemischfutter bleibt mit Abstand das mengenmäßig wichtigste Herstellungssegment; die Zuwachsraten waren zuletzt aber nur gering. Ursache ist neben den nahezu stagnierenden deutschen Schweinebeständen eine relativ große Unsicherheit auf dem Schweinemarkt bei zeitweise schwachen Gewinnmargen für die Erzeuger.
Das Segment Rinderfutter, wovon über 90 Prozent in die Milcherzeugung geht, erfuhr wiederholt eine steigende Nachfrage. Der Bereich Legehennenfutter konnte ebenfalls ausgebaut werden. Der Futterverbrauch für Mastgeflügel hingegen stagniert nach Vorjahren des stetigen Marktwachstums.
Umbruch in der Veredlung: Folgen für die Futtermittelbranche schwer abschätzbar
Das Potenzial für eine weitere positive Produktionsmengenentwicklung im laufenden Kalenderjahr stuft der DVT allerdings als gering ein. Unter anderem weil es im Schweinebereich durch die umgehend startende Initiative Tierwohl
zu einer bundesweiten Reduzierung der Bestände kommen könnte, dessen Folge eine zurückgehende Mischfutternachfrage wäre.
Unter diesen Vorzeichen ist zu erwarten, dass beim hart umkämpften Wettbewerb um Marktanteile der Strukturwandel für die 283 Werke innerhalb der Mischfutterindustrie wieder an Fahrt aufnimmt, auch wenn weiterhin Investitionsbereitschaft in den Regionen der tierischen Veredlung festzustellen ist.