Schweinepreise in Russland steigen wieder
Erstmals seit August 2012 sind die Erzeugerpreise für Schlachtschweine in Russland wieder gestiegen; die wirtschaftliche Situation der Produzenten bleibt aber schwierig.
Wie die Moskauer Wirtschaftszeitung Verdomosti, laut Agra Europe berichtete, wurden Mitte Mai in Zentralrussland für schlachtreife Tiere zwischen 68 Rbl (1,67 Euro) und 72 Rbl (1,77 Euro) je Kilogramm Lebendgewicht (LG) bezahlt; im März und April lag das Notierungsniveau teilweise mit 58 Rbl (1,43 Euro) noch rund 17 % tiefer.
Die Gründe für die bereits im vergangenen Jahr einsetzende Preisschwäche werden Analysten zufolge vor allem in dem Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation (WTO) gesehen. In dessen Folge wurden die Importzölle auf Schweinefleisch deutlich gesenkt.
Mehrere Gründe für Erholung
Den jüngsten Anstieg der Schweinefleischpreise führen Marktexperten in erster Linie auf die saisonale Steigerung der Nachfrage zurück. Ein weiterer Grund für
anziehende Notierungen wird von Marktexperten im Rückgang der Schweinefleischeinfuhren gesehen. Denn der Verfall der Schweinefleischpreise am russischen Markt hat dafür gesorgt, dass der Absatz selbst für Lieferanten aus dem benachbarten Weißrussland nicht mehr attraktiv war.
Ein weiterer preisstützender Faktor ist Marktkennern zufolge der weitgehende Wegfall der sonst üblichen Schweineschlachtungen in den privaten Hofwirtschaften im Frühjahr, weil diese Haltungsform im Rahmen der staatlichen Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zurückgedrängt wurde.
Monatelange Durststrecke noch nicht kompensiert
Kowaljow vom Schweinehalterverband stellte jedoch klar, dass die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit im Produktionsbereich nach einer monatelangen Durststrecke noch unzureichend sei, zumal jetzt Finanzmittel für die Tilgung von Krediten und die Umsetzung geplanter Investitionsprojekte benötigt würden.