27.10.2020rss_feed

Schweinestau: Landwirtschaftsministerin Klöckner fordert bei Arbeitsminister Heil flexiblere Arbeitszeiten zur Lösung der Schweinstaus

Schweinestau: Wie dramatisch sich die Situation entwickelt, sollte inzwischen jedem auf der politischen Bühne in Berlin klar geworden sein.

Schweinestau: Wie dramatisch sich die Situation entwickelt, sollte inzwischen jedem auf der politischen Bühne in Berlin klar geworden sein.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat sich nach einem Bericht von agrarheute in einem Schreiben an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gewandt, in dem sie ihren Kabinettskollegen auf den erheblichen Rückstau bei Schweineschlachtungen in Deutschland hingewiesen hat und dabei eine befristete Ausweitung der Arbeitszeiten an Schlachthöfen gefordert hat.

ISN: Es ist gut, dass nun auch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner eindrücklich auf die durch den Schweinestau hervorgerufene dramatische Situation in der Schweinehaltung aufmerksam macht und ihren Ministerkollegen Hubertus Heil zum Handeln aufgefordert hat. Denn jetzt zählen nicht nur Worte, es müssen dringend auch Taten zur Beseitigung des Schweinestaus folgen, damit die Lage nicht noch weiter eskaliert!

 

Wie agrarheute berichtet, habe die Landwirtschaftsministerin in ihrem Schreiben an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil explizit auf den eingeschränkten Schlachtbetrieb bei Tönnies in Rheda und Sögel sowie bei Vion in Emstek hingewiesen, wo derzeit wöchentlich ca. 120.000 Schlachtungen fehlen. Die CDU-Politikerin habe an Minister Heil appelliert, sich bei den Landesarbeitsministern von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen für ein flexibleres Vorgehen bzgl. der Arbeitszeit von Schlachthofmitarbeitern einzusetzen. Nach Klöckners Einschätzung seien flexible und kurzfristige Lösungen bei der Arbeitszeit nötig, ohne den Arbeits- und Gesundheitsschutz der Mitarbeiter zu gefährden. Es drohe sonst die Gefahr von Tierschutzproblemen in den Schweineställen, sollte sich an dieser Situation nichts ändern. Bis Jahresende wäre ansonsten mit einem Schlachtstau von ca. 1 bis 1,2 Millionen Schweinen zu rechnen.

 

Die ISN meint:

Die Einschätzung von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner ist absolut richtig. Wie dramatisch sich die Situation entwickelt, sollte inzwischen jedem auf der politischen Bühne in Berlin klar geworden sein. Deshalb ist es gut, dass die Bundeslandwirtschaftsministerin eindrücklich auf diese durch den Schweinestau hervorgerufene dramatische Situation in der Schweinehaltung aufmerksam gemacht und ihren Ministerkollegen Hubertus Heil zum Handeln aufgefordert hat. Denn jetzt zählen nicht nur Worte, es müssen dringend auch Taten zur Beseitigung des Schweinestaus folgen, damit die Lage nicht noch weiter eskaliert! Und deshalb sind nun auch Niedersachsens Sozialministerin Reimann, ihr Amtskollege Laumann in NRW und auch die Sozialministerien in den anderen Bundesländern gefordert, schnell für eine befristete Anpassung der Vorgaben zur Arbeitszeit und zum Arbeitsschutz zu sorgen!

Wir haben in den vergangenen Wochen immer wieder mit konkreten Zahlen deutlich gemacht, dass der Schweinestau in vielen Betrieben bedrohlich angewachsen ist und dringend Maßnahmen zur Beseitigung des Schweinestaus notwendig sind. Der einzige Ausweg ist hier die Erhöhung der Zahl der Schlachtungen und dieser wäre mit entsprechender politischer Unterstützung machbar!

Dabei ist allerhöchste Eile geboten, denn wie vor einigen Tagen von uns getitelt: Schweinestau: Lösbar – aber nur, wenn man auch will (lesen Sie hier: Schweinestau: Lösbar – aber nur, wenn man auch will)


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