SmartPigHome
: Künstliche Intelligenz für den Schweinestall
Künstliche Intelligenz, die die Stimmung im Stall
einfängt - daran arbeiten Wissenschaftler im Rahmen des Verbundprojekts SmartPigHome
. In dem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstützten Projekt entwickeln sie ein Sensorsystem, das bereits bei kleinsten Änderungen reagiert, die Stallumgebung aktiv steuert und damit mehr Tierwohl ermöglichen soll.
Wie die Universität Vechta laut Agra Europe in der vergangenen Woche mitteilte, setzen die beteiligten Wissenschaftler dazu auf ein interaktives, tierwohlorientiertes Sensorsystem. Dabei würden nicht nur alle automatisiert messbaren Umgebungsparameter wie Luftqualität, Temperatur und Lichtverhältnisse erfasst, sondern auch die Tieraktivität, Tierlaute und Liegemuster über die im Stall installierten Kameras aufgenommen.
Bei Auffälligkeiten startet Beschäftigungsspiel
Durch einen auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Algorithmus würden diese Daten miteinander verknüpft, ausgewertet und als aktive Steuerung der Stallumgebung eingesetzt. Sobald die KI, beispielsweise auffällige Muster erkenne, starte ein Beschäftigungsspiel, das mittels Projektion interaktiv bewegliche Objekte auf den Stallboden abbilde. Laut der Universität wird damit die natürliche Neugier und Intelligenz der Tiere angesprochen, die nach Beendigung des Spiels Futterbelohnungen erhielten.
Mehrwert für die Vorsorge
Der Mehrwert des Systems liege im Bereich der Vorsorgeorientierung, da es bereits bei kleinsten Änderungen reagiere und somit eine intelligente, tierbezogene Umgebungssteuerung ermögliche. Damit würden Landwirte dabei unterstützt, die gesamten Daten aus dem Stall digital zu verknüpfen, auszuwerten und aktive Tiergesundheitsvorsorge betreiben zu können.
Das Projekt wird der Universität zufolge vom Bundeslandwirtschaftsministerium im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung
mit 1,6 Mio Euro unterstützt. Die Koordination liegt beim Verbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen an der Universität Vechta. Weiter Projektpartner sind die Peter Kenkel GmbH, die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, das Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren und das Start Up VetVise GmbH.