Sojaanbau: Europäische Ernte erreicht Rekordwert
Die landwirtschaftlichen Betriebe in Europa haben in 2023 so viel Soja geerntet wie noch nie.
Wie der Verein Donau Soja berichtet, erreichte die europäische Ernte einen neuen Rekordwert von 12,2 Mio. Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Drittel mehr Ertrag bei gleichbleibender Anbaufläche.
Vorjahresproduktion um 23,5 % gesteigert
Der Verein Donau Soja veranschlagt das Aufkommen an Sojabohnen in Europa für 2023 jetzt auf einen Rekordwert von 12,2 Mio. Tonnen. Damit würde die Vorjahresproduktion um 2,3 Mio. Tonnen oder 23,5% übertroffen. Im September hatten die Fachleute in Wien bereits mit einer Spitzenmenge von 11,5 Mio. Tonnen Soja gerechnet, so Agra Europe.
Von der gesamten europäischen Sojaerzeugung dürften in diesem Jahr mehr als 3 Mio. Tonnen auf die EU entfallen, was im Vergleich zu 2022 einem Zuwachs von 740.000 Tonnen oder gut einem Drittel entsprechen würde. Die vorige Prognose für die EU-Sojaernte lag bei exakt 3 Mio. Tonnen. Etwas pessimistischer gibt sich die EU-Kommission; sie beziffert die diesjährige Sojaernte in der Gemeinschaft aktuell auf lediglich 2,71 Mio. Tonnen. Die Vorjahresmenge wird mit 2,45 Mio. Tonnen angegeben.
Anbau in der Ukraine ausgeweitet
Als Hauptgrund für das deutliche Produktionsplus in Europa führt Donau Soja die Ausdehnung der Sojaanbauflächen in der Ukraine um 20% an. Damit im Einklang taxiert der Internationale Getreiderat (IGC) in London die diesjährige Sojaernte in dem kriegsgeplagten Land aktuell auf 4,7 Mio. Tonnen; das wären 800.000 Tonnen oder 21% mehr als 2022.
Günstige Wetterbedingungen steigern den Ertrag
Als Ursache des verbesserten Ergebnisses in der EU nennt Donau Soja massive Ertragszuwächse durch die günstige Verteilung von Niederschlag und Trockenperioden. Das gelte auch für Österreich und Deutschland. Obwohl die Landwirte ihre Sojaflächen in Österreich in diesem Jahr im Vergleich zu 2022 um 6,4% und in Deutschland sogar um 12,8% eingeschränkt hätten, sei die betreffende Erzeugung um 9,4% auf 267.000 Tonnen beziehungsweise um 9,6% auf 140.000 Tonnen gewachsen.