Spanien: Schweinehaltung auf Expansionskurs
Die Schweinehaltung in Spanien wächst und wächst. Daran dürfte sich erst einmal nichts ändern. Das berichtet aktuell das Onlinemagazin Pigprogress auf Basis des französischen IFIP-Instituts.
Bereits seit April 2016 ist Spanien bezogen auf den Schweinebestand die Nummer 1 in der EU und entthronte
damit die bisherige Nummer 1 Deutschland. 2016 wurden in Spanien 29,2 Mio. Schweine, darunter 2,4 Mio. Sauen gehalten. In Deutschland waren es 27,4 Mio. Schweine und 1,9 Mio. Sauen. Allerdings werden in Deutschland aufgrund von Lebendimporten deutlich mehr Schweine geschlachtet. Während in Deutschland 2016 59,3 Mio. Schweine geschlachtet wurden, waren es in Spanien 47,7 Mio. Bezogen auf die Exporte von Schweinefleisch rangiert Spanien im europäischen Vergleich hinter Deutschland und Dänemark.
Der Motor der Entwicklung in Spanien ist laut Pigprogress in den Provinzen Katalonien und Aragón im Nordosten des Landes zu finden. Dort werden über 50 % der Schweine gehalten. Allein in Katalonien konzentrieren sich 43 % der Schlachtkapazitäten. Im Zuge der Integration wurden die Schweine haltenden Betriebe zunehmend speziali-siert und modernisiert. Der Strukturwandel in der spanischen Schweinehaltung war in den letzten Jahren groß. Bereits 2010 wurde die Hälfte der Sauen in Betrieben über 1.000 Sauen gehalten. Zukünftig könnten die meisten Ferkel in Betrieben über 3.000 Sauen produziert werden, so die Erwartung. Auch in bislang viehärmeren Regionen ist weiteres Wachstum möglich. In der Schlachtindustrie wurde in den letzten Jahren ebenfalls investiert und es werden weitere Expansionen angekündigt. Der bedeutende Schweineproduzent Jorge Pork Meat wuchs 2016 beispielsweise um 32% und will weiter investieren. Rückenwind kommt außerdem vom Export, besonders in Richtung Asien.