Stimmung am Schweinemarkt hellt sich auf - VEZG-Preis zieht um 12 Cent an
Die VEZG-Notierung verzeichnete heute einen deutlichen Sprung auf 2,20 €/kg SG und erreicht damit einen historischen Höchststand
Am heutigen Mittwoch machte die Notierung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) einen deutlichen Sprung um 12 Cent auf 2,20 €/kg SG und erreicht damit ein Rekordhoch. Bei Ferkelerzeugern und Schweinemästern keimt dadurch endlich wieder die Hoffnung auf, dass nach der extrem langen Phase mit großen Verlusten nun wirtschaftlich bessere Zeiten anbrechen.
Der rapide Rückgang der Schweinebestände in Deutschland macht sich zunehmend auch preislich bemerkbar, da nun auch die Nachfrage etwas anzieht, nachdem der Start ins Jahr traditionell verhalten war. Das sehr geringe Angebot an schlachtreifen Schweinen reicht derzeit nicht für eine effiziente Auslastung der Schlacht- und Zerlegekapazitäten sowie eine ausreichende Bedienung der Nachfrage aus. Bereits im vergangenen Jahr wurde nach den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes etwa 9,8 % weniger Schweinefleisch als 2021 erzeugt. Der Abwärtstrend in der Erzeugung setzt sich aktuell ungebremst fort: Mit etwa 730.000 Schweinen pro Woche werden derzeit noch einmal knapp 9 % weniger geschlachtet als im Vorjahr.
Internet Schweinebörse zeigt Marktentwicklung frühzeitig an
Schon am vergangenen Freitag war die positive Stimmung am Schlachtschweinemarkt in der Auktion der Internet Schweinebörse sichtbar, in der ein Durchschnittpreis von 2,32 €/kg SG erzielt wurde. Am gestrigen Dienstag konnte das Ergebnis mit 2,31 €/kg SG in etwa wiederholt werden. ISN-Marktanalyst Klaus Kessing ordnet dies so ein: Die Internet Schweinebörse bildet das Geschehen am Spotmarkt sehr gut ab, auch wenn ihre Reaktionen in stark steigenden oder stark fallenden Märkte vereinzelt als etwas zu sensibel angesehen werden können. Wir sehen derzeit tatsächlich, dass die Vermarkter im Tagesgeschäft um jedes Schwein ringen.
Hoffnung auf wirtschaftlich bessere Zeiten
Bei Ferkelerzeugern und Schweinemästern kommt durch die jüngsten Preisanstiege endlich wieder die Hoffnung auf, dass nach der extrem langen Phase mit großen Verlusten nun wirtschaftlich bessere Zeiten anbrechen. Kessing kommentiert die Lage: Die Richtung am Schweinemarkt passt, aber zur Deckung der Kosten von Ferkelerzeugern und Schweinehaltern reichen 2,20 € immer noch nicht, denn noch immer sind die Kosten für Futter und Energie ausgesprochen hoch. In diesem Zusammenhang ist wichtig, dass sich auch die Fleischpreise im nachgelagerten Bereich entsprechend entwickeln müssen, sodass ein dauerhaft auskömmliches Preisniveau für die Schweinehalter möglich wird.