Irische Studie: Schwanzbeißen kostet mehr als nur den Schwanz
Nicht nur in Deutschland ist das Thema Schanzbeißen bei Schweinen ein brennendes Thema.
So hat die Forschergruppe um Dr. Laura Boyle vom Versuchszentrum Teagasc in einer Studie in der Republik Irland und in Nordirland belegt, dass Schweine mit Schäden an den Schwänzen ein signifikant niedrigeres Schlachtgewicht aufweisen und Schwanzbeißen hohe ökonomische Verluste verursacht.
In der Studie wurden fast 37.000 Schlachtschweine auf sechs Schlachthöfen untersucht. Bei knapp 3500 Schweine bewerteten die Forscher zudem die Schwänze hinsichtlich Schäden und kategorisierten sie von 0 (normaler kupierter Schwanz) bis 4 (schwer verletzt/amputierter Schwanz). Darüber hinaus wurde das Geschlecht, das Klassifizierungsergebnis des Schlachtkörpers, die verworfenen Teile, das Gewicht und der Muskelfleischanteil dokumentiert und bewertet.
Die Ergebnisse:
In den an der Untersuchung teilnehmenden Schlachthöfen wurden 99% der Schweine mit kupierten Schwänzen angeliefert. Bei der Bewertung der Schwänze wiesen 58 % der Tiere erkennbare und gut 1 % schwere Verletzungen auf. Die Schweine mit verletzten Schwänzen (Kategorie 2)waren 1,19 kg leichter als Artgenossen mit der Kategorisierung 0 oder 1. Schweine mit der Bewertung 4 waren sogar 12 kg leichter.
Der ökonomische Verlust durch Schwanzbeißer wurde mit insgesamt 42 % der Gewinnspanne beziffert. Große Unterschiede zeigten sich in punkto Häufigkeit von Schwanzverletzungen zwischen den Schlachthöfen. Nach Ansicht der Autoren waren große Unterschiede in den Kriterien und Methoden der Datenerfassung in der Fleischuntersuchung in den verschiedenen Schlachthöfen zu erkennen. Sie forderten deshalb eine Vereinheitlichung der Bewertung, bevor diese zuverlässig in großen Überwachungssystemen verwendet werden kann.