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Tierrechtsszene: Das perfide Geschäft mit Stallbildern

Quelle: Sterntv.de vom 13.07.2017

Quelle: Sterntv.de vom 13.07.2017

Es ist wohl ein lukratives Geschäftsmodell – die Vermarktung von in der Regel illegal aufgenommenen Bildern und Filmsequenzen aus Ställen. Je prominenter die betroffenen Tierhalter sind – desto besser. Gestern hat es im Rahmen der Sendung Stern TV die neue NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking getroffen. Dabei wurde bereits in der Sendung von amtlicher Seite klargestellt, dass auf ihrem Hof alles nach Recht und Gesetz gelaufen ist. ISN: Der eigentliche Skandal ist die Inszenierung eines Skandals. Das Vorgehen der Tierrechtsszene ist perfide – die Nutzer der illegalen Filmsequenzen aus den Medien und der Politik müssen endlich aufhören, den Tierrechtlern die Grundlage für dieses perfide Geschäftsmodell zu bieten.

 

Als Ministerin ein dicker Fisch

Damit war leider zu rechnen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Schweinehalterin und nun auch neue NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking in das Visier der Tierrechtlerszene gerät, war hoch. Dass man hier – geschäftlich gesehen – möglicherweise einen dicken Fisch angeln konnte, haben die Tierrechtler frühzeitig erkannt und sind bereits in der ersten Jahreshälfte mehrfach in die Ställe der Familie Schulze Föcking eingestiegen. Erkannt haben die Tierrechtler auch, dass sich Bilder aus dem Stall einer Ministerin besser vermarkten lassen als aus den Ställen einer einfachen Landtagsabgeordneten. Warum sonst hat man mit der Veröffentlichung der Bilder gewartet, bis die Ministerin gerade zwei Wochen im Amt ist? Das ist perfide und menschenverachtend! Wohl kaum hat das, abgesehen davon, dass auf dem Betrieb so oder so alles nach Recht und Gesetz gelaufen ist, etwas mit dem Tierschutzgedanken zu tun. Sind es die Fernsehhonorare oder die Spendengelder, die mehr reizen? Egal, inzwischen hat sich hier eine ganze Branche mit zahlreichen Kamera- oder besser gesagt Einbruchteams gebildet und scheint gut davon zu leben. Besonders wichtig für den ökonomischen Erfolg sind die entsprechenden Plattformen, um an Spendengelder zu kommen – wie z.B. die Fernsehformate mit hoher Reichweite.

 

Wer kontrolliert das undurchsichtige Geflecht der Tierrechtler?

Es ist ein beachtliches ökonomisches Wachstum in der Tierrechtsbranche zu verzeichnen. Während auf der Internetseite der aktuell für Stern TV tätig gewordenen Tierrechtsorganisation tierretter.de nur wenige und weitgehend nebulöse Informationen über deren Verein zu finden sind, lassen beispielsweise die Zahlen vom Deutschen Tierschutzbüro e.V. aufhorchen. Diese Organisation war bei einer vorherigen Stern TV-Sendung zu Stallbildern beteiligt. Hatte das Deutsche Tierschutzbüro 2012 laut eigenem Finanzbericht noch Mitgliedsbeiträge und Spenden in Höhe von 65.501 € zu verzeichnen, waren es 2016 bereits 734.807 €. Alle Achtung: Welche Branche kann schon mit einem Wachstum von über 1.100 % in nur vier Jahren aufwarten. Wer sich ein wenig mit der Szene beschäftigt, wird schnell auf ein vielseitig verknüpftes und sehr undurchsichtiges Geflecht an Tierrechtsorganisationen stoßen – Personen wechseln scheinbar wild zwischen den Organisationen hin und her, finden sich in Agenturen wieder usw. Hier stellt sich uns auch die Frage, wer kontrolliert eigentlich im Einzelnen den Verbleib der Spendengelder und die Mittelströme der zum Teil gemeinnützigen Organisationen? Wer stellt sicher, dass hier keine Geldwäsche stattfindet?


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Ein neuer Staat im Staat?

Diese Fragen müssen insbesondere auch deshalb gestellt werden, weil Tierrechtler – wie es uns scheint – ein ganz besonderes Verhältnis zu unserem Rechtsstaat haben. Wer die Organe des Staates nicht für ausreichend erachtet, die Rechtslage hinsichtlich der Stalleinbrüche mehr als überdehnt und sich auf der anderen Seite nicht an der Lösungsfindung – z.B. an den landauf landab existierenden Runden Tischen zum Tierwohl - beteiligt, befindet sich aus unserer Sicht klar auf einer Ebene mit den sogenannten Reichsbürgern. Dafür spricht auch, dass die Szene immer weiter am Aufbau eines Systems zur Parallelüberwachung jenseits jeglicher rechtlicher Legitimation arbeitet. Das wird beispielsweise an einer aktuelle Stellenanzeige des Deutschen Tierschutzbüros Mitarbeiter/in für die Recherchearbeiten im bundesweiten Einsatz deutlich. Wichtige Aufgaben in der Stellenbeschreibung sind u.a. das Erstellen von Bildmaterial, die Dokumentation und Auswertung von Missständen und Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und Meldungen von Tierquälerei nachgehen und überprüfen.

Auch das Verbandsklagerecht scheint eine wichtige Plattform für die Tierrechtler zu sein. Gibt es den Tierrechtlern doch direkten Einblick in die vertraulichen Unterlagen vieler Betriebe, auf denen sie dann ihre Aktionen aufbauen können. Dafür spricht aus unserer Sicht auch, dass auf der Facebookseite tierretter.de im direkten Umfeld der Bilder für eine Petition zum Erhalt des Verbandsklagerechts in NRW geworben wird. Zwar ist der Verein tierretter.de in NRW nicht als Organisation im Sinne des Verbandsklagerechts zugelassen, wohl aber einige der Schwesterorganisationen.

Hier bildet sich also ein weiterer Staat im Staat. Die Politik muss sich hier analog zu den Reichsbürgern positionieren, damit der deutsche Rechtsstaat die Fäden in der Hand behält. Kontrollen sind richtig und wichtig – sie gehören aber in die Hände der zuständigen Behörden.

 

Medien bieten Geschäftsbasis

Ohne jeden Zweifel: Die Pressefreiheit ist eines der höchsten Güter, die wir haben! Diese Freiheit birgt aber auch jede Menge Verantwortung – dazu gehört neben der Ausgewogenheit der Berichterstattung besonders auch die Beachtung der Persönlichkeitsrechte – egal, in welcher Position sich die jeweilige Person befindet, um dies es geht. Medien und auch Politiker, welche die illegalen Filmaufnahmen nutzen, müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie das menschenverachtende Geschäftsmodell der Tierrechtler damit unterstützen – sei es durch direktes Entgelt oder dadurch, dass sie die entsprechende Plattform für das Einwerben von Spenden bieten. Der jüngste Fall macht es deutlich: Obwohl Stern TV selbst in der Vorankündigung schreibt, dass keine Gesetzesverstöße vorliegen, stellt man die Ministerin und Landwirtin und ebenso ihre Familie gnadenlos an den Pranger. Nach dem Motto: Irgendwas bleibt schon hängen! Abgesehen davon begleiten und verunglimpfen die Bilder die Betroffenen lebenslänglich im Internet. Da spielt es gar keine Rolle, ob derjenige überhaupt irgendetwas Unrechtmäßiges getan hat. Wie sehr die Stalleinbrüche und die Bilder das Sicherheitsgefühl der betroffenen Landwirtsfamilien berühren, mussten wir in den vergangenen Wochen und Monaten in zahlreichen Gesprächen feststellen. Das ist eine unglaubliche Missachtung der Persönlichkeitsrechte.

 

Die ISN meint: Das Vorgehen der Tierrechtsszene ist perfide – die Nutzer der illegalen Filmsequenzen aus den Medien und der Politik müssen endlich aufhören, den Tierrechtlern die Grundlage für dieses menschenverachtende Geschäftsmodell zu bieten. Zudem tun die staatlichen Organe gut daran, das wirre Geflecht der Tierrechtsszene genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Verein tierretter.de schreibt auf seiner Seite: Wir brauchen keine Agrarwende! Wir brauchen eine Moralwende. Damit ist klar, den Tierrechtlern geht es nicht um eine Weiterentwicklung der Tierhaltung, sondern allein um deren Abschaffung. Richtig – wir brauchen eine Moralwende: Eine Moralwende im Umgang mit den Menschen auf den Höfen. Der eigentliche Skandal ist die Inszenierung eines Skandals!

 


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