Tierschutzbund kritisiert Initiative Tierwohl – ISN: Besser vor der eigenen Tür kehren
Am 14. September tagt im Rahmen der Weiterentwicklung der Initiative Tierwohl die Projektgruppe Schwein
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Im Vorfeld hat nun Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes (TSB) gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung hat damit gedroht, seine Mitarbeit im Beraterausschuss der Initiative Tierwohl aufzukündigen. Er sei mit der Entwicklung der Initiative unzufrieden
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Konkret sind ihm die Pläne für die Vertragsperiode ab 2018 ein Dorn im Auge. Die Anforderungen an die Tierhalter werden derzeit erarbeitet, sind nach Ansicht von Schröder aber viel zu schwach
und orientierten sich viel zu sehr an gesetzlichen Mindeststandards. Im weiteren Gespräch mit der NOZ wird Schröder noch drastischer. Würden die Pläne so umgesetzt, dann stehe man vor dem größten Verbraucher- und Tierschutzbetrug, den es in Deutschland je gegeben hat
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Schröder Quantität vor Qualtität
Erst kürzlich hatten sich die Handel und Agrarbranche auf eine Fortführung der Initiative für die Zeit ab 2018 verständigt. 100 Millionen Euro für schweinehaltende Betriebe stehen dann nach derzeitigem Stand für Tierwohlmaßnahmen in den Ställen zur Verfügung. Rein rechnerisch könnten dann sowohl die Betriebe, die derzeit teilnehmen, als auch derjenigen, die derzeit auf der Warteliste stehen an der ITW teilnehmen.
Auch dieser Punkt passt Schröder nicht. Sein Vorwurf: Die Beteiligten hätten allein die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Blick, nicht aber die eigentliche Frage des Tierwohls. Das Geld würde nach Motto Quantität vor Qualität
verwendet werden.
Kritisch sieht Schröder auch den geplanten Tiergesundheitsindex (TGI), der unter Umständen Freilandtiere schlechter bewerte als Stalltiere.
Die ISN meint
Das Herr Schröder immer irgendetwas zu meckern hat, ist nicht neu. Seine Kritik ist aus Sicht der ISN haltlos.
Womit ist dem Tierwohl denn mehr geholfen? Wenn möglichst viele Landwirte – wie bei der Initiative Tierwohl – bei einem kleineren, aber dafür umso entschlosseneren und belastbareren Schritt in diese Richtung unterstützt werden können? Oder wenn einige wenige versuchen, in einem großen Schritt nach den Sternen zu greifen?
, fragt ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack Wenn der Tierschutzbund auf breiter Basis etwas für mehr Tierwohl erreichen will, dann sollte er sich kritisch und konstruktiv in die Diskussion einbringen und nicht Säbel rasselnd mit dem Ausstieg drohen
, so Staack weiter.
Vor allem sollte der Tierschutzbund sich zunächst an die eigene Nase fassen: Denn die Initiative Tierwohl umfasst einen breiten Kriterienkatalog für alle Produktionsbereiche der Schweinehaltung (Sauen, Ferkel, Mastschweine). Das Tierschutzlabel des Tierschutzbundes hingegen bietet nur Mastschweinehaltern die Möglichkeit zur Teilnahme und schließt die Ferkelerzeuger und –aufzüchter aus. Versteht Herr Schröder das unter ´Qualität statt Quantität´?
, will Staack wissen.
Auch mit seiner Kritik am geplanten Tiergesundheitsindex (TGI) schießt Schröder aus Sicht der ISN ein klassisches Eigentor. Natürlich könnten Freilandtiere schlechter bewertet als Stalltiere. Wissenschaftlich belegt ist, dass beide Haltungsformen Vor- und Nachteile aufweisen. Die Äußerungen zeigen das starke Schwarz-Weiß-Denken des Herrn Schröder ohne Blick auf die Sache. Freilandschweinen geht es wohl immer gut, egal wie krank sie sind? Uns scheint eher als wolle sich Herr Schröder den Tatsachen nicht stellen und sucht nun fadenscheinige Argumente, um gegen die Initiative Tierwohl zu poltern. Das geht gar nicht
, meint Staack.