Tierseuchenausbreitung und Einschleppung verhindern – Biosicherheit das Gebot der Stunde
Die wirtschaftlichen Folgen des Tierseuchengeschehens in Deutschland sind für schweinehaltende Betriebe derzeit massiv spürbar. Der bislang einzige Fall der Maul- und Klauenseuche bei Büffeln in Brandenburg hat den Markt in einer ohnehin angespannten Lage am Fleischmarkt hart getroffen. Eine weitere Ausbreitung der MKS und auch der ASP wäre für die gesamte Branche verheerend. Alle Schweinehalter sollten sich der Gefahr einer Virus-Einschleppung und ihrer Verantwortung bewusst sein. Deshalb appellieren wir an alle Schweinehalter, unbedingt die Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten und höchst wachsam zu sein.
Das anhaltende ASP-Geschehen und der MKS-Ausbruch auf einem Betrieb in Brandenburg zeigen, wie hoch das Risiko eines Tierseucheneintrags ist. Alle Schweinehalter sollten sich der Gefahr einer Virus-Einschleppung und ihrer Verantwortung bewusst sein.
Biosicherheitskonzept prüfen!
Die konsequente Umsetzung der Biosicherheit im eigenen Betrieb ist das Gebot der Stunde. Überprüfen Sie deshalb erneut die Abläufe im Betrieb, um Schwachstellen und mögliche Eintragsquellen für Tierseuchen in den Bestand zu erkennen und abzustellen. Es kann durchaus von Vorteil sein, das Biosicherheitskonzept Ihres Betriebs mit Ihrem Tierarzt zu überprüfen, um frühzeitig nachbessern zu können und kein Risiko einzugehen. Sensibilisieren Sie Ihr Umfeld und vor allem Ihre Mitarbeiter für dieses Thema und seien auch Sie besonders wachsam!
Häufige Schwachstellen
Wichtig ist u.a. die (Schwarz-) wildsichere Umzäunung des Betriebes, die Kontrolle der Stallzugänge und Futterlager sowie die Desinfektion von Fahrzeugen und Geräten. Jeder Schweinehalter sollte insbesondere darauf achten, dass Viren nicht durch Kleidung oder Schuhe in den Bestand getragen werden. Bekleidung, die im Stall getragen wird, sollte auf keinen Fall außerhalb des Stalls getragen werden. Schweinehalter, die zudem Jagdausübende sind, sollten die Gefahren einer Einschleppung des ASP-Virus durch ihre Fahrzeuge, Kleidung, Hunde oder durch den Kontakt zu ihren Tieren besonders beachten.
Bestand genau beobachten
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihre Schweine an ASP oder MKS erkrankt sein könnten, informieren Sie sofort Ihren Tierarzt und lassen Sie das Krankheitsgeschehen abklären. Schweinehalter und Viehvermarkter sollten beim Verladen von Schweinen und Ferkeln besonders wachsam sein, ob die Tiere Erkrankungssymptome zeigen oder Fieber haben. Sofern in Ihrem Betrieb noch Untersuchungen bzgl. einem Tierseuchenverdacht laufen, sollten Sie auf keinen Fall Schweine oder Ferkel verladen, sondern zunächst die Untersuchungsergebnisse abwarten. Nur so lassen sich eine weitere Verbreitung von Tierseuchen und größere Schäden vermeiden.
Mangelnde Biosicherheit hat Konsequenzen
Jeder Betriebsleiter sollte sich bewusst sein, dass einem Mängel oder Verstöße in der Biosicherheit gleich mehrfach auf die Füße fallen können. Wenn man hier Fehler macht, kann es z.B. zu Abzügen bei der finanziellen Entschädigung durch die Tierseuchenkasse und der Ertragsschadenversicherung kommen. Zudem setzt man seine Lieferberechtigung im Tierseuchenfall aufs Spiel, wenn die Biosicherheitsmaßnahmen auf dem Betrieb mangelhaft sind.
Web-Seminar für ISN-Mitglieder am 03.03.2025: Keine Kompromisse bei der Biosicherheit – Das müssen Schweinehalter beachten!
In diesem Web-Seminar wollen wir mit Ihnen auf die Risiken und die wichtigsten Voraussetzungen zur Einhaltung der Biosicherheit eingehen und Lösungen mit Ihnen diskutieren.
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