Treibhausgas-Emissionen der Landwirtschaft: Weniger Tiere und hohe Düngerpreise sorgen für Entlastung
Laut einem aktuellen Bericht des Bundesumweltamts hat der Abbau der Schweinebestände und der gesunkene Einsatz mineralischer Dünger in 2022 zum Rückgang der Treibhausgas-(THG)-Emissionen der Landwirtschaft geführt, berichtet Agra Europe.
Wie das Umweltbundesamt im vorgelegten Bericht feststellt, nahmen die THG-Emissionen aus der tierischen Verdauung gegenüber 2021 um 0,2 % zu. Dies sei in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Rinderbestände nur leicht gesunken und die Emissionen aus dem Rinderbereich durch den Anstieg der Milchleistung gestiegen seien. Der Rückgang der Schweinebestände um 10,2 % konnte dies laut UBA im Bereich der tierischen Verdauung nicht vollständig kompensieren.
3,2 % weniger Emissionen aus Wirtschaftsdünger
Hingegen war der Abbau der Schweinebestände nach Behördenangaben ausschlaggebend dafür, dass die Emissionen aus dem Wirtschaftsdüngermanagement um 3,2 % gesunken sind. Hier wirkte sich laut UBA der gleichzeitige Anstieg der Milchleistung um 3,1 % gegenüber 2021 zwar ebenfalls emissionssteigernd auf die Methan- und Lachgasemissionen der Milchkühe aus. Der Zuwachs war aber nicht so stark, dass die emissionsmindernde Wirkung der abnehmenden Schweinebestände kompensiert wurde.
Geringerer Einsatz an Mineraldünger zeigt hohe Auswirkung
Zur Mineraldüngung heißt es in dem UBA-Bericht, dass hier für 2022 um 11,4 % geringere Lachgasemissionen als im Vorjahr berechnet wurden. Grund dürften die hohen Düngerpreise gewesen sein, die zu einem geringeren Einsatz an Mineraldüngern führten. Die vorjährige Ernte sei gemessen an den mittleren Hektarerträgen geringfügig besser ausgefallen als 2021, erklärt das Amt. Daraus ergebe sich eine Erhöhung der Stickoxidemissionen aus Ernteresten um 2,0 %. Für die Vergärung von Energiepflanzen und Lagerung von Gärresten standen laut dem UBA noch keine aktuellen Daten zur Verfügung. Die CO2-Emissionen aus der Harnstoffdüngung seien aufgrund der geringeren Verkaufsmenge um 7,3 % zurückgegangen.