08.12.2016rss_feed

Trendwende: Markt für vegane Leberwurst und Co. auf Schrumpfkurs

Original und "Fälschung"

Original und "Fälschung"

Die Nachricht überrascht: Der Boom bei Fleischersatzprodukten verliert an Schwung. Statt zweistellige Wachstumsraten zu erzielen, ist der Markt für Fleischersatz seit Sommer auf Schrumpfkurs. Wir sehen Anzeichen einer Trendwende, kommentierte Helmut Hübsch, Director GfK Panel Services Deutschland, die aktuellen Zahlen auf dem Deutschen Fleischkongress der Lebensmittelzeitung (LZ).

 

Bis zur Jahresmitte wuchs das Segment der Fleischersatzprodukte im Wert und in der Menge noch zweistellig. Allerdings gehen die Steigerungsraten von Monat zu Monat zurück. Seit August zeigt die Kurve seither klar nach unten. Die Zuwachsraten wechselten laut Hübsch im August das Vorzeichen.

 

Trendwende im August

Die LZ fasst den Verlauf wie folgt zusammen: Notierten die Marktforscher im Dezember 2015 ein Plus in der Einkaufsmenge von 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, so seien es im Mai 2016 noch 11 Prozent, im Juni 2 Prozent gewesen. Seit Juli stagniere der Markt. Im August seien die Zuwachsraten ins Negative gedriftet und für September stehe unterm Strich ein Minus von 2 Prozent.

 

Sorgenkind Wurstersatz

Unter Druck geraten sei insbesondere das größte Teilsegment bei Fleischersatz, der Wurst-Aufschnitt: Von Januar bis August 2016 legte der Absatz nur um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Für September 2016 notiere die GfK ein Minus von 3 Prozent in der ´Ersatzwurstmenge´ im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auf dem Fleischkongress erklärte Hübsch den Rückgang unter anderem damit, dass die Probierkäufe zurückgegangen seien. Auch würden Verbraucher und Medien inzwischen kritischer hinterfragen, was in den Produkten steckt.

Die ISN meint:

Probiert und nicht für gut befunden?! Die Zeit der Probekäufe scheint vorbei und uns leuchtet es ein, dass zahlreiche Fleischersatzprodukte nicht überzeugen und viele Verbraucher es bei dem einmaligen Versuch belassen haben.

Wenig spricht für den Kauf der Fleischimitate: Zu salzig, zu fettig, zu viele Zusatzstoffe und Aromen sowie eine hohe Belastung mit gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH). Kein Wunder, dass reihenweise Fleischersatzprodukte mit einem mangelhaft oder ungenügend bei Ökotest und Stiftung Warentest durchfielen.

Für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sind Fleischersatzprodukte auf jeden Fall entbehrlich. Wir setzen auf das Original und das sollte im Supermarktregal auch jeder sofort unterscheiden können. Denn nach wie vor ist die Kennzeichnung von veganen und vegetarischen Fleischersatzprodukten im (Wurst)Regal irreführend.

Der bisher vorherrschenden gesetzlichen Regellosigkeit und ungenügenden juristischen Betrachtung muss ein Riegel vorgeschoben werden. Wir als ISN sind jedenfalls der Meinung, dass nach dem Motto Klarheit und Wahrheit nur das auf der Packung stehen sollte, was auch drin ist.


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