18.10.2024rss_feed

Veggie-Fleischnamen im Regal künftig erlaubt – ISN: Am Ende entscheiden Geschmack und Inhalt

Pflanzlich oder tierisch? Jeder soll essen, was er will. Doch eine Benennung der Imitate am original tierischen Ursprungs ist eine Irreführung der Verbraucher ©Canva

Pflanzlich oder tierisch? Jeder soll essen, was er will. Doch eine Benennung der Imitate am original tierischen Ursprungs ist eine Irreführung der Verbraucher ©Canva

Die Neufassung der Leitsätze für vegane und vegetarische Lebensmittel mit Ähnlichkeit zu Lebensmitteln tierischen Ursprungs der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission erlauben nun Bezeichnungen, die am Original angelehnt sind.

ISN: Für uns ist und bleibt eine Benennung der Imitate sehr nah am original tierischen Ursprung eine Irreführung der Verbraucher. Am Ende entscheiden aber Geschmack und Inhalt und da braucht sich das Fleisch nicht zu verstecken. Jeder soll essen, was er will.

 

Wie AgE berichtet, erlaubt die kürzlich im Bundesanzeiger veröffentlichte Neufassung der Leitsätze für vegane und vegetarische Lebensmittel mit Ähnlichkeit zu Lebensmitteln tierischen Ursprungs unter gewissen Umständen, dass Bezeichnungen der Ersatzprodukte an Fleisch und Fleischerzeugnisse angelehnt werden.

So ist beispielsweise ein veganes Schnitzel möglich, wenn hinreichende sensorische Ähnlichkeit zum tierischen Originalprodukt besteht. Hinreichend wird dabei in der Neufassung als deutlich wahrnehmbare Ähnlichkeit definiert. Selbst ein veganes oder vegetarisches Filet oder Steak wäre machbar, sofern eine weitgehende sensorische Ähnlichkeit gegeben ist. Das bedeutet dann, dass dies nahezu umfassend dem Original ähneln muss.

 

Die ISN meint:

Auch wenn es die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission nun so entschieden hat, bleiben wir bei unserer Meinung: Vegetarische und vegane Lebensmittel, die als Kopie eine Namensanleihe an dem eigentlichen Original tierischen Ursprungs machen, stellen eine Irreführung der Verbraucher dar. Jeder soll das essen, was er will. Wenn aber Produkte mit denen qualitativ hochwertige tierische Nahrungsmittel imitiert werden sollen, sich scheinbar nicht einmal ohne Namensanleihe beim Original am Markt behaupten, dann sollte man misstrauisch werden. Am Ende entscheidet so oder so nicht der Name des Produktes, sondern der Geschmack darüber, ob ein Produkt ein zweites Mal gekauft wird. Und zudem empfiehlt es sich, einen Blick auf die Zutatenliste zu der Ersatzprodukte zu werfen. Die ist lang! Und nicht umsonst warnen bereits verschiedene Ernährungsmediziner genau deswegen vor den hochverarbeiteten Lebensmitteln, ordnet ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack ein und ergänzt: Fleisch braucht sich hier in keiner Weise verstecken!


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