Verbraucher zeigen in weiterer Umfrage Bereitschaft mehr Geld für mehr Tierwohl auszugeben – ISN: Reden und Handeln sind zwei verschiedene Dinge
Laut den Ergebnissen einer in den Medien weit verbreiteten Umfrage des Instituts YouGov ist die Mehrheit der Verbraucher dazu bereit, mehr Geld für mehr Tierwohl beim Fleischeinkauf auszugeben.
ISN: Reden und Handeln – zwei verschiedene Dinge! Worte und Taten laufen oft spätestens dann auseinander, wenn es ums Geld geht. Nicht erst in der aktuellen Krisenzeit mit hoher Inflationsrate und dadurch kleiner werdenden Geldbeuteln wird genau das sehr deutlich.
Bei einer repräsentativen Umfrage des Instituts YouGov wurden 2.396 Personen in der vergangenen Woche gefragt, inwieweit sie dazu bereit wären, für mehr Tierwohl mehr Geld bei Ihrem Fleischeinkauf auszugeben. Den Ergebnissen zufolge würde mit 59 % die Mehrheit höhere Preise für Tierwohl-Fleisch akzeptieren. 23 % gaben an, sie seien nicht dazu bereit. 17 % waren unsicher oder machten keine Angabe.
Die ISN meint:
Und schon wieder eine Umfrage die zeigt, dass Verbraucher gern für mehr für Tierwohl zahlen wollen. Die Erfahrung zeigt leider: Reden und Handeln – das sind zwei verschiedene Dinge! Nicht erst in der aktuellen Krisenzeit mit hoher Inflationsrate und dadurch kleiner werdenden Geldbeuteln wird genau das sehr deutlich.
Dass die Verbraucher ihre wahre Zahlungsbereitschaft für Tierwohlprodukte überschätzen, wenn sie öffentlich danach gefragt werden, wurde bereits im Rahmen eine Studie der Hochschule Osnabrück von 2019 festgestellt. Die Praxistests der Studie zeigten, dass lediglich eine Preiserhöhung von 9% bis 13% akzeptiert worden ist und nur 16% der Einzelhandelskunden in der Hochschulstudie tatsächlich teureres Tierwohl-Fleisch einkaufen. Die Studie bestätigte einmal mehr, dass Worte und Taten spätestens dann auseinander gehen, wenn es ums Geld geht. Gerade in der aktuellen Krisenzeit, in der beim Lebensmitteleinkauf verstärkt auf Angebote zurückgegriffen wird, sollte die Aufpreisbereitschaft für Tierwohl-Ware beim Fleischkauf nicht überschätzt werden.
Eines ist klar: Mehr Tierwohl kostet auch mehr. Darauf zu hoffen, dass der Verbraucher über einen Nischenanteil hinaus das dann schon freiwillig bezahlt und allein der Markt die hohen zusätzlichen Kosten tragen wird, ist ein berechtigter Wunsch, geht aber vollkommen an der Realität vorbei.