27.07.2023rss_feed

Vereinigtes Königreich: Schweineproduktion sinkt auf Mehrjahrestief

Für das laufende Jahr (Januar-Juni) beträgt die Schweinefleischproduktion im Vereinigten Königreich insgesamt 457.100 Tonnen - und damit 13 % weniger als im Vorjahreszeitraum. ©AHDB

Für das laufende Jahr (Januar-Juni) beträgt die Schweinefleischproduktion im Vereinigten Königreich insgesamt 457.100 Tonnen - und damit 13 % weniger als im Vorjahreszeitraum. ©AHDB

Der Mangel an Schlachtschweinen im Vereinigten Königreich hat sich im Juni weiter fortgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Schweinefleischerzeugung in der ersten Jahreshälfte 2023 um 13 %. Auch im Außenhandel machen sich die rückläufigen Zahlen bemerkbar. Insbesondere die Ausfuhren von Schweinefleisch erleben seit Jahresbeginn einen deutlichen Einbruch, berichtet AgE.

 

Laut neuesten Zahlen der britischen Absatzförderungsorganisation für Landwirtschaft und Gartenbau (AHDB) wurden im vergangenen Monat nur 814.000 Schlachtschweine bei den Fleischherstellern des Vereinigten Königreichs zerlegt; das waren 6 % weniger als im Mai und 11 % weniger als im Juni 2022. Noch größer fällt das Minus aus, wenn die gesamte erste Jahreshälfte betrachtet wird. Gegenüber Januar bis Juni 2022 brach die Schweinefleischerzeugung um mehr als 13 % auf 457.100 t ein; das war bezogen auf das Aufkommen das schwächste erste Halbjahr seit 2013. Den Fleischproduzenten standen dabei 603.000 oder 11 % weniger Schlachttiere zur Verfügung als im Vorjahreszeitraum.

 

Angespannte Lage am britischen Schweinemarkt

Laut AHDB bleibt der britische Schweinemarkt aufgrund des knappen Schlachttierangebotes sehr angespannt, bestimmte Lieferketten seien gestört. Dies mache sich beispielsweise auch am Rückgang der reinen Schweineschlachthöfe bemerkbar, von denen es nur noch zehn im gesamten Königreich gebe. Im Juni prognostizierten die Marktanalysten, dass aufgrund der geringen Sauenbestände die Schweineschlachtungen im gesamten Jahr gegenüber 2022 um rund 14 % und die Schweinefleischerzeugung um 15 % auf 890.000 t zurückgehen werden.

 

Einbruch im Schweinefleischhandel

Der Schweineschwund hinterlässt auch im britischen Außenhandel Spuren. Wie zu erwarten, waren die Schweinefleischexporte in den ersten fünf Monaten 2023 im Vergleich zum Vorjahr stark rückläufig, und zwar um 24,2 % auf 127.550 t. Etwas überraschend ist jedoch, dass die Importe nicht gestiegen sind, sondern ebenfalls sanken. Laut AHDB lag die Einfuhrmenge mit 313.500 t um 39.500 t oder 11,1 % unter dem Vorjahresniveau. Insbesondere der Bezug von frischem Schweinefleisch und Bacon wurde eingeschränkt, bei Würsten dagegen nur wenig und bei gefrorenem Schweinefleisch gar nicht. Grund für den Importrückgang ist neben den hohen Preisen der auch in Großbritannien spürbare Trend eines rückläufigen Fleischverbrauchs.


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