Vergleichsstudie: Brasilien 2022 mit den niedrigsten Produktionskosten für Schweine
Die Produktionskosten für Schweinefleisch sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr weltweit deutlich gestiegen. Im internationalen Vergleich liegen die Kosten in der Schweinehaltung in Brasilien mit Abstand am niedrigsten. Mit bis zu 1,19 €/kg Lebendgewicht liegen die Produktionskosten für Schweinefleisch in Brasilien weit unter dem Durchschnitt aller betrachteten Länder. Die brasilianischen Schweinefleischausfuhren könnten 2023 deutlich zunehmen und Brasilien somit in der globalen Exportrangliste weiter aufsteigen lassen, berichtet Agra Europe.
In Brasilien lassen sich Schweine im internationalen Vergleich weiterhin am kostengünstigsten produzieren. Dies ist das Ergebnis der jährlichen Erhebung des Netzwerkes InterPig, dem Institutionen und Experten aus 13 EU-Staaten sowie den USA, Kanada, Brasilien und Großbritannien angeschlossen sind.
Brasilianer produzieren unter 1,20 €
Wie die brasilianische Agrarforschungsgesellschaft Embrapa berichtete, beliefen sich 2022 die Produktionskosten eines Schweines je Kilogramm Lebendgewicht im Bundesstaat Mato Grosso auf 1,13 $ oder umgerechnet 1,05 Euro, in Santa Catarina waren es 1,19 Euro. In den USA wurden je Kilogramm 1,32 Euro für die Erzeugung aufgewendet, in Dänemark 1,39 Euro, in Spanien 1,55 Euro, in den Niederlanden 1,62 Euro und in Deutschland 1,70 Euro. Im Mittel aller 17 Länder beliefen sich die Kosten auf 1,60 Euro/kg Lebendgewicht.
Gute Produktionseffizienz
Der Kostenvorteil Brasiliens ist laut der Studie vor allem auf geringere Futterkosten zurückzuführen. Darüber hinaus tragen niedrigere Arbeitslöhne und Betriebskosten dazu bei. So lag der Stundenlohn in Brasilien 2022 bei 3,17 Euro, in Spanien hingegen bei 15,18 Euro und in Deutschland noch deutlich höher. Zur hohen Wettbewerbsfähigkeit Brasiliens im internationalen Vergleich soll aber auch die gute Produktionseffizienz beigetragen haben. Der Wissenschaftler Marcelo Miele von Embrapa sieht die brasilianische Schweinefleischindustrie dank effizienter Praktiken, niedriger Arbeitskosten und günstiger Preise international sehr wettbewerbsfähig aufgestellt. Er geht davon aus, dass die brasilianischen Schweinefleischausfuhren 2023 deutlich zunehmen und Kanada vom dritten Rang der globalen Exportrangliste verdrängt wird.