Verlängerung der Sperrfristen, Ausweitung Lagerkapazitäten,... - Wissenschaftler mahnen Reform der Düngegesetzgebung an
Eine grundlegende Reform der Düngegesetzgebung in Deutschland fordern maßgebliche Experten unterschiedlicher Disziplinen.
In einer zum ersten Mal gemeinsam verfassten Kurzstellungnahme zur Novellierung der Düngeverordnung betonen die Wissenschaftlichen Beiräte des Bundeslandwirtschaftsministeriums für Agrarpolitik (WBA) und für Düngungsfragen (WBD) sowie der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) der Bundesregierung den dringenden politischen Handlungsbedarf im Düngerecht.
Die Gremien empfehlen die Einführung einer umfassenden und aussagekräftigen Nährstoffbilanzierung als Grundlage für die Erfassung und Begrenzung von Nährstoffüberschüssen auf landwirtschaftlichen Betrieben. Die hierfür notwendigen rechtlichen als auch technisch-administrativen Voraussetzungen seien zügig zu schaffen, heißt es laut Agra Europe, in der Stellungnahme.
Verlängerung der Sperrfristen, Ausweitung Lagerkapazitäten,…
Zur Reduzierung der Nährstoffeinträge in die Umwelt fordern die Räte eine Verlängerung der Sperrfristen zur Ausbringung von organischen Düngemitteln, die Ausweitung der Mindestlagerkapazitäten für organische Düngemittel, die Verschärfung der Anforderungen an die Ausbringungstechnik und Einarbeitung von organischen Düngemitteln sowie eine stärkere Limitierung der Phosphatzufuhr.
Bessere Kontrollen und schärfere Sanktionen
Unerlässlich seien schließlich eine bessere Kontrolle der Einhaltung der Düngegesetzgebung und schärfere Sanktionen bei Verstößen. Um den landwirtschaftlichen Betrieben die Anpassung an das novellierte Düngerecht zu erleichtern und zu beschleunigen, könnten bestimmte Anpassungsinvestitionen im Rahmen bestehender Förderinstrumente finanziell unterstützt werden.