Viehzählungsergebnisse einzelner Bundesländer: Weitere Rückgänge bei Schweinebeständen und Betrieben
Die Viehzählungsergebnisse aus NRW, Baden-Württemberg und Brandenburg geben einen kleinen Vorgeschmack auf die Daten des Statischen Bundesamtes für ganz Deutschland, die turnusgemäß Ende Juni veröffentlicht werden. In den drei Bundesländern sank der Schweinebestand und auch die Zahl der schweinehaltenden Betriebe. Die Entwicklung steht nach Einschätzung der statistischen Landesämter u.a. unter dem Einfluss der Corona-Pandemie sowie dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest.
NRW – Stetig sinkender Schweinebestand
Am 3. Mai 2021 wurden in den nordrhein-westfälischen Betrieben 6,59 Millionen Schweine gehalten und damit um 3,6 Prozent weniger als im November 2020.
Die Zahl der Mastschweine war mit 3,17 Millionen Tieren um 5,7 Prozent niedriger als im November 2020. Rückgänge gab es auch bei der Zahl der Zuchtsauen (351.900; −3,9 Prozent) und der Ferkel (1,81 Millionen; −5,1 Prozent). Bestandszuwächse wurden bei den Jungschweinen (1,25 Millionen; +4,5 Prozent) ermittelt, so berichtet das Statistische Landesamt NRW.
Rund 6.340 Betriebe halten in NRW Schweine, damit stiegen 90 Betriebe (−1,3 Prozent) im vergangenen Halbjahr aus der Schweinehaltung aus.
Baden-Württemberg - Schweinebestand so niedrig wie vor 60 Jahren
Baden-Württembergs Ställe beherbergen nur noch 1,5 Millionen Schweine. Gegenüber der vergleichbaren Erhebung im Mai des Vorjahres entspricht dies einem Rückgang um rund 115.900 Schweinen oder 7,1 %. Damit ist ein Langzeit-Tiefpunkt erreicht. So wenige Schweine wurden nach Feststellung des Statistischen Landesamtes zuletzt vor über 60 Jahren im Land gehalten.
Der stärkste prozentuale Rückgang wurde bei den Zuchtsauen verzeichnet. Die Anzahl der Zuchtsauen hat sich binnen eines Jahres um mehr als ein Achtel (-12,7 %) reduziert. Absolut gesehen wurde die größte Abnahme bei den Ferkeln registriert. Der Bestand sank zum Vorjahr um 58.200 auf nun 546.700 Tiere (-9,6 %). Mit einem Minus von 6,1 % oder 38.800 Tieren verringerte sich auch der Mastschweinebestand deutlich. Wenig Veränderungen im Vergleich zum Mai letzten Jahres wurden bei den Jungschweinen und den »leichten« Mastschweinen (50 bis 80 Kilogramm) festgestellt.
Auch die Zahl der schweinehaltenden Betriebe erfuhr einen weiteren Rückgang (−4,9 %). Rund 1.900 Betriebe in Baden-Württemberg betreiben noch Schweinehaltung.
Brandenburg – massive Rückgänge
Nach dem vorläufigen Ergebnis der Erhebung über die Schweinebestände zum 3. Mai 2021 wurden in Brandenburg 684.700 Schweine gehalten. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt, waren das 89.800 Tiere oder 11,6 Prozent weniger als im Mai des Vorjahres und der geringste Bestand der letzten 30 Jahre.
Mit einer Verminderung um 38.900 Tiere bzw. 10,9 Prozent auf 316.800 Tiere fiel der Rückgang bei den Ferkeln am stärksten aus. Die Zahl der Jungschweine ging um 12.900 Tiere bzw. 9,2 Prozent auf 128.500 Tiere zurück. Bei den Mastschweinen war eine Bestandsverringerung um 16.300 Tiere bzw. 8,9 Prozent auf 167.000 Tiere zu verzeichnen. Die Zahl der Zuchtsauen verringerte sich um 21.800 auf 70.900 Tiere
Die Zahl der Schweine haltenden Betriebe beträgt nahezu unverändert rund 160.