20.12.2023rss_feed

Viehzählungsergebnisse: Wieder weniger Schweinehalter aber Stabilisierung beim Bestand

Insgesamt wurde der massive Abwärtstrend der Tierzahlen abgebremst. Die Anzahl der gehaltenen Schweine in Deutschland ist nach den vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um  0,7 % zurückgegangen. ©ISN nach Destatits, Stand 03. Nov. 2023

Insgesamt wurde der massive Abwärtstrend der Tierzahlen abgebremst. Die Anzahl der gehaltenen Schweine in Deutschland ist nach den vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 % zurückgegangen. ©ISN nach Destatits, Stand 03. Nov. 2023

Die heute vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten Ergebnisse der Viehzählung vom 03. November deuten nach den enormen Rückgängen der vergangenen Jahre nun eine Stabilisierung der Schweinebestände in Deutschland an. Trotzdem hat sich Zahl der Betriebe weiter reduziert.

ISN: Der massive Abwärtstrend der Tierzahlen wurde durch die verbesserte wirtschaftliche Situation in der Schweinhaltung vorerst abgebremst. Die weiter sinkende Zahl der schweinehaltenden Betriebe zeigt allerdings auch, dass viele Schweinehalter die Zukunft offensichtlich weiter kritisch sehen. Besonders im Bereich der Sauenhaltung steigen weiterhin viele Erzeuger aus, was im Hinblick auf die Versorgung mit inländischen Ferkeln eine bedenkliche Entwicklung ist.

 

Abwärtstrend beim Schweinebestand abgebremst

Die heute vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten Ergebnisse der Viehzählung vom 03. November, deuten nach den enormen Rückgängen der vergangenen Jahre nun eine Stabilisierung der Schweinebestände in Deutschland an. Nach den vorläufigen Daten befanden sich zum Stichtag 21,2 Mio. Schweine in den deutschen Ställen. Das waren 150.600 Tiere bzw. 0,7 % weniger als am 03.11.2022. Die Zahl der schweinehaltenden Betriebe belief sich auf 16.180, was 760 oder 4,5 % weniger als ein Jahr zuvor sind.


In der Sauenhaltung steigen viele Erzeuger aus. Die Anzahl der Sauenhalter ging um 6% zurück. ©ISN nach Destatits, Stand 03. Nov. 2023

In der Sauenhaltung steigen viele Erzeuger aus. Die Anzahl der Sauenhalter ging um 6% zurück. ©ISN nach Destatits, Stand 03. Nov. 2023

Mastschweinebestand um 1,5 % rückläufig

In den einzelnen Tierkategorien ergibt sich folgendes Bild: Am 03. November 2023 wurden in Deutschland 9,58 Mio. Mastschweine gehalten; das entspricht einem Minus von 140.900 Tieren bzw. 1,5 % zum Vorjahr. Die Zahl der Jungschweine sank um 40.300 Schweine bzw. 1,0 % auf 3,83 Mio., während bei den Ferkeln ein leichtes Plus um 33.600 Tiere bzw. 0,5 % auf 6,40 Mio. verzeichnet wurde. Ziemlich konstant blieb die Zahl der Zuchtsauen mit 1,40 Mio. Tieren. Das waren nur 3.800 Sauen bzw. 0,3 % weniger als im November 2022.

 

Zahl der Betriebe sinkt weiter

Auch wenn die Zahlen der jüngsten Viehzählung vom 03. November 2023 nur noch leicht rückläufig ausfallen, bleiben die Rückgänge im Zehnjahresvergleich enorm. Seit November 2013 haben sich 11.800 Betriebe aus der Schweinehaltung zurückgezogen, was einem Minus von rund 42 % entspricht. Im gleichen Zeitraum nahmen die Schweinebestände um 6,92 Mio. Tiere bzw. 24,6 % ab. Die durchschnittliche Betriebsgröße wächst damit weiter an. Während im Jahr 2013 ein Betrieb durchschnittlich 1.000 Schweine hielt, waren es zehn Jahre später 1.300 Tiere pro Betrieb.

 

Die ISN meint:

Die Ergebnisse der Viehzählungen im November liegen nun für das gesamte Bundesgebiet vor und bestätigen die Einschätzungen, die sich bisher aus den Zahlen einzelner Bundesländer ableiten ließen. Insgesamt wurde der massive Abwärtstrend der Tierzahlen deutlich abgebremst, wozu die verbesserte wirtschaftliche Situation in der Schweinehaltung maßgeblich beigetragen haben dürfte. Die weiter sinkende Zahl der schweinehaltenden Betriebe zeigt allerdings auch, dass viele Schweinehalter die Zukunft offensichtlich weiter kritisch sehen. Besonders im Bereich der Sauenhaltung steigen weiterhin viele Erzeuger aus. Im Hinblick auf die Versorgung Deutschlands mit inländischen Ferkeln, welche aktuell schon nur bei ca. 80 % liegt, ist das eine bedenkliche Entwicklung – zumal in den kommenden Jahren noch erhebliche Herausforderungen durch die Änderungen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung auf die deutschen Sauenhalter zukommen. In einer Umfrage, welche die ISN zusammen mit dem AEF in diesem Sommer durchgeführt hat, wurden von den deutschen Schweinehaltern die politischen Rahmenbedingungen und insbesondere auch die fehlende Planungssicherheit als Hauptgründe für die negativen Zukunftseinschätzungen genannt.

 


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