30.09.2024rss_feed

Vorsteuerpauschale: Bundesrat gegen Absenkung 2024

© Bundesrat

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Der Bundesrat hat zum Jahressteuergesetz Stellung genommen und kritisiert die geplante Senkung der Umsatzsteuerpauschale für Landwirte noch vor Jahresende. Die bereits mit Inkrafttreten des Gesetzes geplante Kürzung führe zu einem hohen bürokratischen Aufwand für die betroffenen Landwirte, berichtet Agra Europe.

ISN: Die Kritik der Länderkammer trifft es auf den Punkt, denn die geplante Kürzung der Umsatzsteuerpauschalierung ist ein Paradebeispiel für noch mehr überflüssige Bürokratie. Vor allem aber bringt die erneute Kürzung der Umsatzsteuerpauschalierung für viele Landwirte einen spürbaren Einschnitt und finanzielle Verluste mit sich.

 

Zweimalige Absenkung geplant

Gemäß einem Entwurf der Bundesregierung zum Jahressteuergesetz 2024, den das Bundeskabinett Anfang Juni beschlossen hatte, soll der Durchschnittssatz für die Umsatzsteuerpauschalierung in der Landwirtschaft zum Termin des Inkrafttreten dieses Gesetzes zunächst auf 8,4% abgesenkt werden. Zum 1. Januar 2025 soll dann eine weitere Absenkung auf 7,8% erfolgen.

 

Bürokratischer Aufwand nicht vertretbar

Der Bundesrat fordert nun, auf die geplante Absenkung des Durchschnittssatzes für pauschalierende Landwirte noch in diesem Jahr zu verzichten. In ihrer Stellungnahme zum Entwurf des Jahressteuergesetzes 2024 kritisierte die Länderkammer am Freitag (27.9.), dass die unterjährige Absenkung des Durchschnittssatzes einen nicht zu rechtfertigenden hohen bürokratischen Aufwand für die betroffenen Landwirte darstelle. Anstatt unnötige Bürokratie abzubauen, würden neue Abgrenzungsfragen, Anpassungsschwierigkeiten und Auslegungsprobleme geschaffen. Dies wiege um so schwerer, so die Länderkammer, als mit dem Inkrafttreten der Absenkung der Vorsteuerpauschale auf 8,4% erst kurz vor Ende des laufenden Jahres zu rechnen sei. Damit würde der neue Durchschnittssatz nur für einen sehr kurzen Zeitraum gelten.

 

Die ISN meint:

Die Kritik der Länderkammer trifft es auf den Punkt, denn die geplante Kürzung der Umsatzsteuerpauschalierung ist ein Paradebeispiel für noch mehr überflüssige Bürokratie. Vor allem aber wird die erneute Kürzung der Umsatzsteuerpauschalierung für viele Landwirte einen spürbaren Einschnitt und finanzielle Verluste bedeuten. Bundesfinanzminister Lindner muss endlich damit aufhören, die Landwirte mit immer neuen Kürzungen im Agrarhaushalt und auch hier bei der Umsatzsteuerpauschalierung zu belasten.

Die Bundesregierung muss ihre Versprechen zum Bürokratieabbau und zum Verzicht auf weitere Belastungen für die Landwirte endlich ernst nehmen und auch entsprechend handeln. Ansonsten geht hierzulande der Strukturwandel immer weiter und vor allem die kleineren, familiengeführten Betriebe brechen immer mehr weg.


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