Weniger Antibiotika abgegeben: Ergebnisse zur Antibiotikaabgabe in der Tiermedizin
Im Jahr 2013 wurden in der Tiermedizin knapp 170 Tonnen weniger Antibiotika abgegeben als im Vorjahr.
Das ergab die Auswertung der im Jahr 2013 zum dritten Mal erhobenen Abgabemengendaten für Antibiotika durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).
Im Jahr 2013 sind insgesamt 1.452 Tonnen (t) Antibiotika von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an Tierärzte in Deutschland abgegeben worden. Dies sind 167 t weniger als im Vorjahr und gegenüber der ersten Erfassung im Jahr 2011 ein Minus von rund. 250 t.
Vorwiegend ältere Wirkstoffe verwendet
Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) als Wirkstoffe mit besonderer Bedeutung für die Therapie beim Menschen (Critically Important Antimicrobials) eingestuften Antibiotikaklassen wie Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation werden weiterhin nicht in großen Mengen abgegeben. Allerdings stieg die Abgabemenge von Fluorchinolonen gegenüber dem Jahr 2012 um 3 Tonnen an.
Vorwiegend werden in der Veterinärmedizin ältere Wirkstoffen wie Penicilline und Tetrazykline abgegeben.
Die gemeldeten Wirkstoffmengen lassen sich nicht zu einzelnen Tierarten zuordnen, da die Mehrzahl der Wirkstoffe für die Anwendung bei verschiedenen Tierarten zugelassen ist.
Agrarminister Meyer will Verbot von Reserveantibiotika prüfen
Eine Reaktion auf die Ergebnisse der Datenerhebung gab Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer. Er zeigte sich sehr besorgt über den Anstieg der Antibiotikamengen bei bestimmten Wirkstoffgruppen, die als Reserveantibiotika für die Humanmedizin eine riesige Bedeutung haben. Ich bin dafür zu prüfen, ob diese Wirkstoffe für die Humanmedizin reserviert werden sollten
, so der Minister.