21.09.2023rss_feed

Weniger Schweine in fast allen EU-Ländern – mit Ausnahme von Spanien

Unter den Top-5 EU-Staaten verzeichnet Deutschland das größte Minus bei der Frühjahrs-Viehzählung

Unter den Top-5 EU-Staaten verzeichnet Deutschland das größte Minus bei der Frühjahrs-Viehzählung

Aus den 13 meldepflichtigen EU-Staaten liegen nun die Ergebnisse der Viehzählungen im Frühjahr vollständig vor. Fast überall zeigen sich deutliche Rückgänge, insgesamt ergibt sich für diese 13 Länder ein Minus von 3 % im Vergleich zur Frühjahrszählung 2022. Eine überraschende Ausnahme ist jedoch das größte Schweineerzeugungsland Spanien mit einem Plus von 4 %.

 

Beim Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) sind nun die Ergebnisse der Frühjahrs-Viehzählung für die 13 EU-Staaten verfügbar, die üblicherweise eine Schweinebestandserhebung im Mai bzw. Juni durchführen und zur Meldung der Ergebnisse verpflichtet sind. Insgesamt wurden in diesen Ländern 123,1 Mio. Schweine gezählt, was 3,8 Mio. weniger als bei der Frühjahrszählung im Vorjahr waren. Die Abnahmerate fällt mit 3,0 % etwas weniger stark aus als bei der Dezembererhebung 2022, bei der ein Minus von 5,0 % verzeichnet wurde. Diese geringere Abnahmerate ist fast ausschließlich auf die positive Bestandsentwicklung in Spanien zurückzuführen, wo ein Plus von 4,0 % zum Vorjahr ermittelt wurde. Ohne Spanien beträgt das Minus der zwölf übrigen Länder 5,4 %, wobei die höchsten Abnahmeraten der Schweinebestände aus Rumänien (-9,8 %), Dänemark (-9,6 %), Schweden (-8,7 %), Belgien (-7,5 %) und Deutschland (-6,2 %) gemeldet wurden.


Die höchsten Abnahmeraten der Schweinebestände vermeldet Rumänien (-9,8 %)

Die höchsten Abnahmeraten der Schweinebestände vermeldet Rumänien (-9,8 %)

Überraschendes Plus von 4 % in Spanien

Dass der Schweinebestand in Spanien bei der Maizählung 2023 höher ausfiel als ein Jahr zuvor, ist durchaus eine Überraschung. Selbst spanische Schweinemarktexperten mit einem guten Überblick über die Lage vor Ort hatten im Vorfeld mit rückläufigen Zahlen gerechnet. Bei den Schweinen insgesamt wurden 33,86 Mio. Tiere gezählt, was einem Plus von 4,0 % zum Vorjahr entspricht. Die Zahl der Zuchtsauen über 50 kg stieg um 1,9 % auf 2,72 Mio., bei den Mastschweinen über 50 kg wurde ein minimaler Rückgang um 0,4 % auf 12,97 Mio. Schweine festgestellt. Maßgeblich für den Anstieg der Gesamtzahl der Schweine war die Kategorie der Jungschweine von 20 bis 50 kg, in der eine Steigerung von 1,13 Mio. Tieren bzw. 15,9 % auf 8,27 Mio. Stück ausgewiesen wurde.

 

Insgesamt abnehmende Ferkelerzeugung in der EU

Auch wenn in einigen Ländern – allen voran in Spanien – die Sauenbestände wieder etwas ausgebaut wurden, ist in Summe kein schnelles Ende der rückläufigen Schweineproduktion in der EU abzusehen, denn in vielen großen Ländern wurden die Sauenbestände erheblich abgestockt. In den 13 meldepflichtigen Ländern sank die Zahl der Zuchtsauen über 50 kg innerhalb eines Jahres um insgesamt 209.000 Stück bzw. 2,1 % auf 9,59 Mio. Tiere. Besonders stark waren die Rückgänge in den großen Erzeugerländern Deutschland (-100.000 Sauen bzw. -7,7 %), Dänemark (-68.000 Sauen bzw. -5,7 %) und den Niederlanden (-37.000 Sauen bzw. -4,0 %). Die Zuwächse in den spanischen (+58.000 Sauen bzw. +1,9 %) und italienischen Sauenbeständen (+35.000 Sauen bzw. +5,8 %) können diese Rückgänge nur bedingt kompensieren.

 


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