Wie klassifiziert Deutschland? – Ein Überblick
FOM und AutoFOM – Diese Begriffe sind den allermeisten Schweinehaltern geläufig. Sie stehen für die Abrechnungssystematik und Preisfeststellung der Schlachtschweine.
Bei der FOM-Abrechnung bildet der Muskelfleischanteil die Basis für die Bezahlung der Tiere. Dabei sticht der neutrale Klassifizierer mit einer Sonde in den Schlachtkörper und misst das Fleisch- und Speckmaß. Anhand einer definierten Formel lässt sich aus diesen beiden Werten der Muskelfleischanteil schätzen. Nachteil dieser Methode ist, dass ein Bedienereinfluss vorhanden ist. Sticht der Klassifizierer nicht bzw. nicht richtig an der vorgegebenen Stelle, ist der Wert verfälscht.
Umstellung auf AutoFOM III schreitet voran
Einige Schlachtunternehmen haben bereits vor mehr als zehn Jahren auf die vollautomatische Klassifizierung mit dem AutoFOM-Gerät umgestellt. Hier werden die Schlachtkörper vor der Zerlegung mit Hilfe von Ultraschallsonden vermessen. Auf diesem Wege lassen sich die verschiedenen Teilstückgewichte (Schinken, Schulter, Bauch, Lachs) aber auch der Muskelfleischanteil schätzen. Mittlerweile ist in einigen Unternehmen das Nachfolgemodell installiert, das sogenannte AutoFom III. Unter anderem sind die Schätzfehler bei den Teilstückgewichten niedriger und die Schätzung des Muskelfleischanteiles sehr viel genauer.
Dieser Umstand dürfte mit ausschlaggebend gewesen sein, dass Tönnies ab dem 18.02.2016 das AutoFom III-Gerät auch zur Ermittlung des Muskelfleischanteils nutzen wird als Grundlage für die Abrechnung nach FOM. Das heißt aber auch, dass es eine zusätzliche Abrechnungsmethode in der Praxis gibt, die nicht mit den bisherigen Modellen vergleichbar ist (aber dennoch in einen Topf geworfen wird). Wir berichteten:
Maskenvielfalt - Überblick behalten!
Leider hat es in den vergangenen Jahren einen Wildwuchs an Masken und Abrechnungssystemen gegeben. Um einen Überblick zu behalten, hat die ISN die derzeitigen Klassifizierungs- und Abrechnungssysteme der deutschen Schlachtunternehmen zusammengefasst.
Die zugehörigen Masken finden Sie als ISN-Mitglied in folgender Übersicht im Mitgliederbereich:
Nichts zu verschenken!
Viele Landwirte verschenken leider immer noch zu viel, da sie ihre Schweine nicht nach der optimalen Maske vermarkten oder auch weil das falsche Klassifizierungssystem gewählt wurde. Die ISN wird in diesem Frühjahr wieder Vermarktungsseminare mit dem Schwerpunkt Masken und Klassifizierung
anbieten.
Sie haben Interesse an einem ISN-Vermarktungsseminar teilzunehmen? Dann senden Sie uns einfach die folgende (Fax-)Vorlage:
