Wildschwein-Frischlinge in Kreis Soest nicht mit ASP infiziert
Der Schreck, der am Wochenende durch den Fund von fünf verendeten Wildschwein-Frischlingen ausgelöst worden ist, war groß. Glücklicherweise hat sich der Verdacht nicht bestätigt. Der Kreis Soest hat heute Entwarnung gegeben. Die Untersuchung der Kadaver auf Afrikanische Schweinepest und Klassische Schweinepest hat ergeben, dass keiner der fünf Frischlinge infiziert war.
ISN: Die Nachricht der tot aufgefundenen Frischlinge in Soest hat am Wochenende für erhebliche Unsicherheit gesorgt und zeigt auf, wie wichtig es ist, wachsam zu bleiben und bei einem Verdacht schnell zu reagieren.
Veterinäruntersuchungsamt gibt Entwarnung
Alle fünf verendeten Wildschwein-Frischlinge, die am 2. November bei einer Jagd zwischen Altenmellrich, Mellrich und Uelde (Anröchte) und Waldhausen (Warstein) gefunden worden sind, waren nicht mit Afrikanischer Schweinepest (ASP) und auch nicht mit Klassischer Schweinepest (KSP) infiziert. Dieses unbedenkliche Ergebnis der Laboruntersuchung teilte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Westfalen in Arnsberg heute dem Veterinärdienst des Kreises Soest mit.
Für vier der Kadaver hatte das CVUA bereits am Vortag Entwarnung gegeben. Da das Blut des fünften verendeten Frischlings, der entdeckt worden war, labortechnisch nicht zu verwerten war, musste noch die Milz des jungen Wildschweins einer Untersuchung unterzogen werden. Auch die fiel unauffällig aus, so dass jetzt Gewissheit besteht, dass die Tiere nicht wegen einer der gefährlichen Tierseuchen gestorben sind. Die Frischlinge wiesen bakterielle Infektionen auf, litten unter anderem unter Lungenentzündungen, so der Befund hinsichtlich der Todesursachen.
Schnelles Handeln wichtig
Trotz der aktuellen Entwarnung erneuert Professor Dr. Wilfried Hopp, Leitender Kreisveterinärdirektor des Kreises Soest, den Appell, den Fund toter Wildschweine sofort zu melden: Naherholungssuchende, die im Wald auf ein verendetes Wildschwein stoßen, sollten diese Information umgehend weitergeben.
Der Veterinärdienst sei während der Dienstzeiten unter der Telefonnummer 02921/302195 erreichbar, außerhalb der Dienstzeiten könne man sich über die Notrufnummer 112 an die Kreisleitstelle wenden.
Die ISN meint:
Die Nachricht der tot aufgefundenen Frischlinge hat am Wochenende für erhebliche Unsicherheit im Kreis Soest und auch darüber hinaus gesorgt. Per Whatsapp und in sozialen Netzwerken wurde eine Vielzahl von Meldungen, Vermutungen und Meinungen zu einem möglichen ASP-Ausbruch verbreitet. Dabei standen leider nicht immer die belegbaren Fakten im Vordergrund.
Der Fall zeigt deutlich, wie wichtig es ist, wachsam zu bleiben und bei einem Verdacht schnell zu reagieren. Dafür ist es notwendig, dass die einzelnen Stellen, also Veterinärbehörden, Jägerschaft und Landwirte, gut zusammenarbeiten. Darüber hinaus ist aber auch jeder Schweinehalter gefragt, seine Hausaufgaben hinsichtlich der Biosicherheitsmaßnahmen im eigenen Betrieb kompromisslos zu machen. Das ist im Interesse aller Schweinehalter aber auch im eigenen Interesse des eigenen Betriebes. Auch wenn sich die Gefährdungslage für Deutschland nicht verändert hat – die Ereignisse der letzten Tage mahnen weiterhin zu höchster Vorsicht.