Wirtschaftsdüngermanagement: Niedersachsen startet Projekt für nachhaltige Nährstoffkreislaufwirtschaft
Angesichts anhaltend hoher Nährstoffüberschüsse in vielen Regionen Niedersachsens verstärken Landesregierung und Landwirtschaftskammer ihre Anstrengungen, das Problem der Überdüngung und Nitratbelastung von Böden und Grundwasser zu minimieren.
Mit dem Projekt Wirtschaftsdüngermanagement Niedersachsen
von Landwirtschafts- und Umweltministerium sowie Landwirtschaftskammer sollen geschlossene Nährstoffkreisläufe in der Landwirtschaft gefördert und die Abgabe von Wirtschaftsdünger aus den Überschussregionen im Westen Niedersachsens an vieharme Gebiete besser kontrolliert werden. Ziel ist es, künstlichen Mineraldünger einzusparen und die Nitratbelastung zu reduzieren. Das Land fördert das dreijährige Projekt mit rund 900.000 Euro.
Einsatz von Mineraldünger reduzieren
Zum Projekt gehört auch der Aufbau eines Zertifizierungssystems für die gesamte Logistikschiene im Bereich Wirtschaftsdünger – also insbesondere für Gülle-Transporte und Gülle-Börsen – durch die NährstoffManagement Niedersachsen eG (NMN eG) unter Mitwirkung des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV). Auf diese Weise sollen künftig zugelassene Transporteure nach einheitlichen Standards arbeiten und die Überwachung transparenter werden. Dazu beitragen soll die Dokumentation von Nährstoffgehalten, um dem ausbringenden Landwirt einen effizienten Einsatz und die Verminderung von Mineraldünger zu ermöglichen.
Akteure der Nährstoffkreislaufwirtschaft zusammenführen
Der Stickstoff-Überschuss muss reduziert werden
, sagte Kammerpräsident Gerhard Schwetje. Er forderte eine Anpassung des Stickstoffaufwandes in der Landwirtschaft. Hier setze das Verbundprojekt, das alle Akteure der Nährstoffkreislaufwirtschaft auf regionaler Ebene zusammenführe, an. Gemeinsam wollen wir praktikable Lösungen erarbeiten, um mineralischen Dünger in Ackerbauregionen durch organische Dünger aus Tierhaltungsregionen zu ersetzen
, sagte Schwetje. Dabei sei das oberstes Ziel aller Beteiligten, eine Düngung nach den Vorgaben des neuen Düngerechts zu erzielen und gleichzeitig den Wasserschutz in aufnehmenden und abgebenden Regionen zu sichern. Die nächsten Nährstoffberichte zeigen dann, ob unsere Arbeit Früchte trägt
, so der Kammerpräsident.