Caliper und Fütterungsempfehlungen für PIC-Sauen aktualisiert
Bei den Merkmalen Wachstumspotential und Fleischansatz denkt jeder sicherlich zuerst an den Einfluss des Endstufenebers. Doch heutzutage zeigen auch die PIC-Mutterlinien ein deutlich höheres Potential für Wuchs und Fleischansatz als noch vor einigen Jahren. Dieses gilt es bei der Fütterung zu berücksichtigen, um Produktivität und Langlebigkeit zu maximieren. Wichtig für die richtige Anpassung der Fütterung ist die Bewertung der Körperkondition. Deshalb hat PIC den Caliper aktualisiert und eine detailliertere Einteilung eingeführt. Parallel dazu wurden die Fütterungsempfehlungen ebenfalls überarbeitet.
Die Evaluierung einer umfangreichen Zahl von Datensätzen aus der PIC-Datenbank bestätigte, dass dünne Sauen ein höheres Risiko für einen Organvorfall haben. Darüber hinaus sind sowohl dünne als auch überkonditionierte Sauen einem erhöhten Abgangsrisiko ausgesetzt. Die ursprüngliche ideale
Caliper-Kategorie wurde entwickelt, um die Wurfgröße, die Abferkelrate und die Saugferkelverluste zu optimieren. Diesen optimalen Bereich hat PIC nun angepasst, um Langlebigkeit und Produktivität in Einklang zu bringen. Wir gehen davon aus, dass etwa 18 % der Sauen, die zuvor beim Absetzen in die Kategorie ideal
fielen, nun durch das Update als dünn
eingestuft werden.
Der Caliper ist nach wie vor ein hervorragendes Werkzeug zur Messung der Körperkondition und zur Implementierung eines intuitiven Fütterungsprogramms für Sauen.
Neue Generation der Caliper-Skala genauer: Vier anstatt drei Kategorien
Derzeit gibt es mehrere Versionen des Calipers im Feld. Das Kalibrierungstool und die neuen PIC-Kategorien funktionieren bei allen Versionen.
Auf den bislang eingesetzten Calipern sind drei unterschiedliche Kategorien durch die Farben Rot, Gelb und Grün markiert: Dünn, Ideal, Fett. Mit der Aktualisierung ermöglicht der Caliper die Einteilung in vier Kategorien mit zwei unterschiedlichen Farben:
- Risk: mager
- Recovery (Rot): unterkonditioniert
- Target (Grün): ideale Kondition
- Risk: überkonditioniert
Einsatz des Calipers bei Jungsauen
PIC rät davon ab, einen Caliper für Jungsauen zu verwenden, um das Fütterungsniveau festzulegen. PIC empfiehlt hingegen, den Caliper nach dem Absetzen des ersten Wurfes einzusetzen.
Die Messung der Körperkondition mittels Caliper zur Erstbelegung kann dazu führen, dass die Jungsau fälschlicherweise als fett
eingestuft wird. Infolgedessen kann eine Kürzung des Futters während der ersten Trächtigkeit zur Beeinträchtigung der zukünftigen Leistung und Langlebigkeit führen. Die Verwendung eines Calipers bei Jungsauen zum Abferkeln kann jedoch helfen, den Verlust ihrer Körperkondition während der ersten Laktation zu überwachen.
Aktualisierungen der Fütterungsempfehlungen
PIC hat aktualisierte Richtlinien für Fütterungsprogramme veröffentlicht, die einfacher zu implementieren sind und direkt mit der Caliper-Kategorie verknüpft sind:
Caliper-Kategorie | PIC-Fütterungsempfehlung |
ROT – Recover(2) |
ROT |
GRÜN – Ideal(3) oder Überkonditioniert(4) |
GRÜN |
Jungsauen | GRÜN |
Mager (1) | ROT sowie intensivere Betreuung, um sich zu erholen.
Wenden Sie sich an PIC's Technical Service, um die für Ihren Betrieb geeigneten Maßnahmen zu besprechen. |
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Bitte beachten Sie folgende wichtige Punkte:
- Sauen, kurz vor der Geburt und solche, die in die Kategorie mager (1) oder Risiko (2) fallen, sollten gut überwacht werden. Diese Kategorie sollte weniger als 10 % des Bestands ausmachen. Andernfalls gilt es, die Umsetzung des Fütterungsprogramms zu überprüfen (z. B. Einstellung der Futtertechnik, Gruppenzusammenstellung usw.).
- Falls das Durchschnittsgewicht der Jungsauen bei Erstbelegung über 160 kg liegt, sollten Sie in Betracht ziehen, das Basisniveau für ideale Sauen (grün) um 250 – 300 g Futter pro Tag zu erhöhen.
- Obwohl Jungsauen groß oder schwergewichtig sein können, sind sie nicht unbedingt fett. Reduzieren Sie die Futtermenge nicht.
- Eine Sau soll während der gesamten Trächtigkeit nicht weniger als 25 MJ ME bzw. 18,4 MJ NE pro Tag erhalten. Dies wird ihre Kondition nicht schnell anpassen, könnte aber die Langlebigkeit beeinträchtigen.
- Behalten Sie den Anteil der tragenden Sauen, die in Kategorie 4 fallen im Blick. Während der Laktation verlieren diese mehr an Körperkondition als Sauen der idealen Kategorie.